Von Zacatecas, Guanajuato und San Miguel de Alliende haben wir sehr viel gehört, und da diese anscheinend die schönsten Kolonialstädte von Mexiko sind, planten wir doch einige Tage ein, um diese Städte auch zu besichtigen.

Zacatecas

Wir fuhren direkt ins Zentrum zum Hotel del Bosque, welches an der Talstation von der Seilbahn und einige steile Treppen über dem Stadtzentrum liegt. Mit anderen Reisenden standen wir auf dem Hotelparkplatz, was da üblich ist und konnten von da aus zu Fuss ins Stadtzentrum. Die Stadt machte auf uns einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck und wir fühlten uns sofort wohl. Vor der Kathedrale trafen wir alte Freunde. Die zwei Motorradfahrer haben auch den Weg nach Zacatecas gefunden und waren vom ersten Eindruck sehr begeistert. Während sie ein Nachtlager suchten, versorgen wir unsere knurrenden Mägen mit guten Fajitas. Auf unserem Heimweg spazierten wir dann an einer Bar vorbei, mit guter Musik, die so einladend war, dass wir nicht wiederstehen konnten.

Am anderen Tag machten wir eine Stadtbesichtigung per Bus und obwohl wir nicht viel verstanden war sie sehr interessant. Vor allem das dauernde Einziehen der Köpfe, um nicht an einer Stromleitung zu baumeln, erforderte unsere ganze Aufmerksamkeit.

Wieder vor der Kathedrale, trafen wir, wie konnte es anders sein, unsere Motorradfreunde. Diese Mal war die Verabschiedung definitiv, da sie jetzt doch Gas geben müssen, um rechtzeitig in Panama zu sein. Wir genossen noch den ganzen Tag in Zacatecas, wo wir nach einem guten Nachtessen in Ruhe schlafen konnten.

Guanajuato die Tunnelstadt

Wir haben von der farbigen, lebenden Tunnelstadt viel erzählt bekommen, aber als wir dann selber in diese Stadt fuhren, übertraf dies alles Gehörte, denn diese Stadt kann nicht wirklich beschreiben werden, sondern sie muss erlebt werden. Guanejuato liegt in einem Talkessel und ist von Bergen umgeben und von Tunnels untergraben. Wir ignorierten das GPS, denn dieses wollte uns durch die Tunnels und Gassen an unser Ziel führen, oder uns sinnlos im Tunnel-Labyrinth verirren lassen. Somit fuhren wir auf der Panoramastrasse um die Stadt rum zu unserem Campingplatz, was schon ein eigenes Abenteuer war. Normalerweise fährt man zum Camping die Einbahnstrasse rein, da der andere Weg zu schwierig und steil ist. Aber nicht für Daniel und unseren Defender. Somit staunten einige, als wir mit unserem exotischen Fahrzeug die engen, steilen Gassen runter und wieder hoch fuhren. Der Platz wurde mittlerweile mehr als Parkplatz, von alten VW-Käfern, VW-Büssli und Autos, als für einen Campingplatz benützt. Die Aussicht war aber traumhaft. Nach einem kurzen „geschafft-Bier“ wagten wir uns zu Fuss in diese spezielle Stadt. Mehrmals fragten wir uns durch, bis wir das Zentrum gefunden haben. Die Stadt lebte richtig. Buse, Autos, Händler, Essensstände und viele viele Menschen auf und neben der Strasse. Wir fühlten uns in diesem lebhaften Treiben sofort wohl.

In der Nacht bellten die Hunde, am Morgen lösten die Hähne die Hunde ab und am Tag hallte der Ruf der Verkäufer in den schmalen Gassen. Am zweiten Tag wagten wir uns über die Hügel und fanden auch so den Weg ins Zentrum. Ich fand immer wieder neue Fotosujets und natürlich mussten wir auch die Tunnels erkundigen. Da Daniel kein altes Auto fand, mit welchem er selber durch die Tunnel fahren konnte (der Defender war ihm für dieses Abenteuer zu schade bzw. doch etwas zu gross und zu hoch), spazierten wir, wie viele andere auch zu Fuss durch den Tunnel und staunten über die Kreuzungen und Strassen unter der Erde. Froh am anderen Ende wieder Licht zu erblicken, stachen wir direkt in die Markthalle, wo wirklich alles angeboten und verkauft wurde.

Nach unserer zweiten tierischen Nacht verliessen wir die chaotische charmante Stadt, wo Kupplung und Bremsbeläge sicher die meist verkauften Ersatzteile sind.

San Miguel de Alliende

Von anderen Reisenden hörten wir, dass in San Miguel ein toller Camping Platz ist. Mit GPS und Stadtplan fuhren wir in eine kleine Gasse, wo an einem roten geschlossenen Tor eine Glocke war. Bitte klingeln und schon wurde das Tor geöffnet. In einem kleinen Hof standen bereits einige Campers und wir hatten Glück, dass wir noch ein kleines Plätzchen für den Defender bekamen. Der Empfang von den anderen Reisenden, aus der Schweiz, Deutschland, Amerika und Canada, war sehr herzlich und wir kamen uns vor wie in einer grossen Familie. Uns wurden sofort die besten Restaurants erklärt, der Weg in das Zentrum etc. Aber zuerst genossen wir ein gutes Plättli mit Käse, Wurst und Wein. Endlich war der Käse, im Gegensatz zu Canada und USA wieder zahlbar. Gestärkt wanderten wir dann ins Zentrum und waren über das saubere gepflegte Städtchen sehr erstaunt. Es erinnerte uns an die touristenorte in Italien. Auf dem Markt deckten wir uns mit frischen Lebensmittel und Brot ein und es gab ein genüssliches Nachtessen auf dem Campingplatz.

Wir genossen den Campinglatz und die kleine Stadt, wo alles so nah und gepflegt war. Auf dem Hauptplatz (Zocalo) fand ich ein flauschiges Umhangtuch, welchem ich nicht wiederstehen konnte. Daniel meinte, ich hätte an der Bahnhofstrasse einen Teppich gekauft, er war doch nur neidisch!

Vor der Weiterreise gönnten wir uns aber doch noch ein Nachtessen in San Miguel. Dass Thomas, Reisender aus der Schweiz, uns zum Essen begleitete, war die schöne logische Folge nach dem langen Fachsimpeln über Landrover und Landcruser zwischen den beiden Männern. Aber bevor es etwas gegen den Hunger gab, suchten wir vergebens nach dem Restaurant, welches wir am Vortag gesichtet hatten. Überhaupt hatten wir das Gefühl, dass an diesem Abend alle Restaurant verzaubert waren und keinen Eingang mehr hatten. Mit gut Glück fanden wir dann doch noch ein gutes Lokal, wo wir uns mit einem leckeren Menü verwöhnen liessen.