Von der Maya-Ausgrabung Calakmul haben wir schon vieles gehört und freuten uns auf die ersten Pyramiden. Bevor wir aber die 60 Kilometer nach Calakmul fahren durften, mussten wir mal 112 Pesos Eintritt (28 pro Person, 56 fürs Auto) bezahlen. Wir wurden informiert, dass wir nicht bei den Pyramiden schlafen können, aber ein Camping bei Kilometer 7 sei. Und, dass wir den Defender nach 20 Kilometer parkieren müssen und mit einem kostenpflichtigen Taxi zur Pyramiden gebracht werden. Da es schon ein Uhr war, sollte es für die letzte Fahrt zur Pyramiden noch reichen. Unser Defender wird abgestellt und wieder können wir einige Pesos los werden. Genau waren es 240 Pesos  (2x 50 für Parkeintritt, 2x 70 für Busfahrt). Dann stiegen wir in ein Golfwägeli und durften die nächsten 40 Kilometer mit dem Golfwägeli weiterfahren. Nach weiteren 70 Minuten waren wir dann endlich bei den Ruinen und erfuhren, dass wir in 2 Stunden wieder abgeholt werden. Es sei die letzte Fahrt. Wir sollten bitte pünktlich sein. Also ging es los…

Das heisst, wir mussten nochmals 82 Pesos (2x 41 Eintritt) bezahlen, bevor wir dann endlich auf die Pyramiden losgelassen wurden. Und ab ging es im Eiltempo durch den Tschungel. Aber wo waren die Pyramiden? Nach 90 Minuten durch den Tschungel irren, leider war der Übersichtsplan am Eingang, an welchem wir vorbei hetzten, haben wir immer noch nicht die grossen Pyramiden gefunden. Auf dem Weg zurück dann der Weg und da staunten wir nur noch. So hoch und steil und einfach Wow !! Während Daniel die erste Pyramide erstieg, erblickte ich einen Affen (nein, nicht Daniel, diesmal war es ein echter Affe!) und musste natürlich den Affen fotografieren. In der Zwischenzeit war Daniel schon oben und machte sich auf den Weg zur nächsten hohen Pyramide. Da ich nur die Affen im Kopf hatte, hörte ich natürlich nicht was Daniel sagte. So kletterte auch ich auf die Pyramide, machte Fotos von den anderen Pyramiden und sah nicht, wie Daniel von der grossen gegenüberliegenden Pyramide mir zuwinkte, wenn er ein Äffchen gewesen wäre, hätte ich ihn bestimmt gesehen. So stand ich dann unten vor den Pyramiden und suchte Daniel. Als wir uns dann endlich wieder gefunden hatten, puh, war ich erleichtert, war es schon bald fünf. Also ging es im Eiltempo nochmals auf eine Pyramide, Foto links und rechts und zurück zum Eingang. Wir waren natürlich zu spät, aber zum Glück nicht die Letzten.

Nach einer Stunde Busfahrt durften wir im Dunkeln wieder in unseren lieben Defender einsteigen. Und jetzt? Wo wollen wir schlafen? Hier auf dem Parkplatz ist es schon ein wenig einsam und sehr sehr dunkel. Wir entschlossen zum Campingplatz zu fahren. Ein Wegweiser führte uns 700 Meter offroad durch den dunkeln Tschungel. Zum ersten Mal waren wir so richtig froh über all die Zusatzscheinwerfer am Defender. Dann endlich waren da kleine Lichter und Cabanas. Hunde bellten und ein lautes, unheimliches Gebrüll war zu hören. Wir wurden vom Besitzer herzlich begrüsst und wir erkundigten uns ein wenig unsicher nach diesem Gebrüll, ob dies Raubtiere seien. Wir wurden freudig angelacht, dies seien Brüllaffen. Beruhigt und froh, hier schlafen zu dürfen, genossen wir ein feines Nachtessen bei Kerzenlicht. In der Nacht hörten wir öfters dieses Gebrüll vom Brüllaffen, welcher sicher über dem Defender schlief, und wir waren froh, nicht auf dem Parkplatz vor den Pyramiden zu schlafen. Dieses Gebrüll hätte zumindest mir schon ein wenig Angst eingejagt.

Am anderen Tag, bei Tageslicht sah alles viel friedlicher aus und unsere nächtliche ‚Angst‘ konnten wir uns nicht mehr vorstellen.

Nach unserer ersten Pyramidenerfahrung, wollten wir die zweite Pyramidenbesichtigung besser angehen. Wir fuhren zur Becan Pyramide und besichtigten diese in aller Ruhe und ohne uns zu verlieren.