Morgens, kaum ist die Sonne aufgegangen, fuhren wir mit der Fähre den Hafen von La Paz, Baja California Süd an. Die Fahrer durften dann so langsam zu den Autos und wir Passagiere und Beifahrer mussten zu Fuss aus der Fähre. Dies wunderte uns natürlich nicht, haben wir doch gesehen, wie die Hafenarbeiter mit den Lastanhänger rumrasten.

Auf der Fähre trafen wir ein US-Mexikanisches Paar und somit schlenderten wir beide Frauen nach draussen. Wir durften überall die Menschenschlange überholen, da wir ja kein Gepäck hatten und waren ohne Kontrolle draussen. Wo sind nur unsere Männer…und schon kamen sie, einsteigen und ab, dachten wir. Nein nein, die Männer mussten mit den Autos zur Kontrolle und wir konnten zu Fuss ca. 700 Meter um das Gebäude gehen. Also schlenderten wir gemütlich aussen rum und warteten und warteten, bis unsere Männer mit ihren Autos durch die sehr genaue Militärkontrolle waren. Anscheinend war das Militär von der Qualität unseres Schweizer Armee Feldstechers so begeistert, dass jeder einmal durchschauen musste. Seither haben wir immer schwarze Ringe unter den Augen, wenn wir mit dem Fernglas schauen. Hatte das Militär die Gesichter schwarz geschminkt?

Endlich durften wir Frauen dann doch einsteigen und die Erkundigung von Baja California konnte losgehen. Und überall die vielen verschiedenen Kakteen. Die Wüste, wir konnten uns kaum sattsehen. Und dass es an einigen Orten seit 3 Jahren nicht mehr geregnet hat, war für uns schwer vorzustellen.

Unser erster Campingplatz war traumhaft am Meer und wir waren die einzigen Gäste. Das heisst fast. Mitten in der Nacht klingelte es draussen und eine kleine Kuhherde durchkreuzte unseren Campingplatz. Sie hinterliessen aber keine Spuren, nur Hufabdrücke im Sand.

Schon bei der Fährankunft in La Paz vielen uns die vielen Offraod-Fahrzeuge mit Motorrad und Quad auf. Als wir dann in Cuidad Constitucion waren, erfuhren wir, dass in einer Stunde ein Motorrad und Quadrennen hier vorbei kommt. Also schnell den Defender parkieren, am besten zwischen dem Polizeiauto und der Ambulanz und schon kam der erste Motorradfahrer angerast und hinterliess eine riesengrosse Staubwolke. Wir amüsierten uns über die Art und Weise, wie der Verkehr gestoppt wurde und wer da alles mithalf. Die Stimmung war super und alle waren in bester Laune. Wir erfuhren dann, dass dies ein Rundkurs sei, zwischen zwei Meeren und über 400 Kilometer Offraodstrecke. Nachdem wir alle genügend Staub und Dreck geschluckt hatten, wollten wir wieder in unseren Defender einsteigen. Aber zuerst mussten wir freundlich die mexikanische Familie aufscheuchen, welche vor dem Defender picknickte.

Nach Loreto fuhren wir auf einer Gravel Road durch das Hinterland und besuchten unterwegs die Mission San Juan aus dem 18 Jahrhundert. In Loreto, auf einem schönen Camping trafen wir einen ausgewanderten Deutschen, welcher sich ein Haus mit Cabanas baut und schon 6 Jahre Zeit und Nerven investiert hat. Was man ihm aber nicht ansah, er machte auf uns einen ruhigen und relaxten Eindruck. Wir hoffen mit ihm, dass er diese Weihnachten mit der Familie im neuen Heim feiern kann.

Für den kleinen Hunger bekamen wir von seinem Freund einen guten geräucherten Fisch, der ein Genuss war.

Weiter fuhren wir an der Ostküste hoch und fanden viele schöne Strände. Kaum waren wir draussen, rümpfte Daniel schon die Nase, denn es richte nach Abfall und wenn man genauer hinschaute, konnte man diesen auch gut sehen. Die Toiletten, haben wir dann lieber nicht angeschaut, da der Geruch uns fern hielt. Aber wie schon mehrmals festgestellt, hat jedes Paradies auch seine Schattenseiten, dieses Mal leider von Menschgemacht.

Unschlüssig wo schlafen fuhren wir weiter und landeten auf der Hacienda Habanna oder auch Rey’s Place genannt. Und dies war ein Glückstreffer. Ein Paradies mitten in der Wüste aber die Schattenseite, das Restaurant hatte leider diese Tage geschlossen. Nach einem herzlichen Empfang genossen wir die Früchte von den Bäumen, 28 verschiedene Sorten wachsen auf der Hacienda, erfrischten uns im kühlen Pool und genossen die Ruhe oder ein kurzer Schwatz mit Rey bei einem kühlen Bier. Natürlich bekam auch unser Defender eine kühle Dusche und machte mit uns mit seinem Glanz Konkurrenz.

So schön war es auf der Hacienda, dass wir gleich noch eine zweite Nacht blieben und eine frisch geerntete reife Papaya begleitete uns auf unserer Weiterreise.