Es fühlte sich schon seltsam an als wir mit unserem Defender in diese grosse Hotelanlage in Playa del Carmen gefahren sind. Und an der Rezeption war man kurz etwas überrascht, dass da zwei einzelne Personen einchecken wollten ohne dass ein grosses Gedränge eines ganzen Busses anstand. Wir wussten, dass wir in eine grosse Hotelanlage kommen werden, aber als wir mit dem Golfwagen zu unserem Zimmer gebracht wurden, wurde uns bewusst, dass wir wohl in den nächsten drei Wochen zu genug Gehminuten kommen werden. Zugegeben, im Nachhinein stellte es sich heraus, dass es doch zu wenig Bewegung war oder vielleicht waren es doch die zu vielen Mahlzeiten die wir dank All-Inklusive uns gegönnt haben, die unserem Defender Mehrgewicht auferlegt haben. Jedenfalls waren wir beim  Betreten unseres  Zimmers vom Luxus sofort eingenommen. Der Fernseher und die Klimaanlage nahmen wir zur Kenntnis. Auch der aufgefüllte Kühlschrank war ganz nett. Aber das eigene saubere WC und die warme grosse Duschen haben es uns sofort angetan!

Und dann fing das lange Warten an. Eigentlich warteten wir bereits seit einigen Monaten auf diesen Moment, aber die letzten Stunden wollten nicht vorbei gehen. Aber dann war es endlich soweit: ein grosser Bus fuhr vor und wir durften meine Familie in die Arme nehmen.

Eigentlich sind die folgenden drei Wochen schnell erzählt: Essen, Trinken, im Liegestuhl liegen und auf verschiedene Ausflüge gehen. Aber vor allem haben wir es einfach genossen mit meiner Familie zusammen sein zu dürfen, was für uns das absolute Highlight dieser Ferien war.

Aber für alle die es etwas genauer wissen wollen hier noch etwas mehr zu unseren Ferientage: Die ersten drei Tage waren schon eine grosse Umstellung für uns. Einerseits all die vielen Touristen, die so gar nicht in das Bild passten, was wir bis anhin erlebt hatten. Und dann all dieser „Überfluss“ der für uns zuhause eigentlich auch selbstverständlich war, aber uns nach all dem Reisen doch seltsam vorkam. Was nicht heisst, dass wir auch dies genossen haben, vielleicht einfach etwas bewusster. Das Hotel Santos Caracol was Marcel, mein Schwager, organisiert hatte (nochmals vielen Dank!), war genial. Trotz der fast 1000 Zimmer fühlte man sich zwischen all dem grün sehr wohl und die vielen Gäste verteilten sich sehr gut an all den Pools und am Meer. Und auch die sechs verschiedenen Restaurants boten gute Abwechslung und Gemütlichkeit. Was ganz toll war, waren die fast täglich gezeigten Maya Zeremonien. Und das uns täglich Waschbären, Nasenbären, Affen (nein, nicht Yvonne‘s oder Daniel‘s, oder solche die man von der Bar mitnimmt, sondern echte Affen, welche in den Bäumen sitzen und grossnäsig auf uns runterschreien) und andere wilde Tiere beim Rumlaufen und beim Essen begegneten gab noch etwas Dschungel Atmosphäre.

Daneben machten wir einige Ausflüge: kämpften gegen Seekrankheit auf dem Katamaran (zum Glück schaukelt unser Defender nicht so, sonst wäre ich schon lange wieder zuhause), schauten Cenoten per Zipline von oben und per Schwimmen und Wandern als Höhlenforscher von unten an und was natürlich nicht fehlen durften waren all die tollen Maya Pyramiden.

Den Sylvester genossen wir bei einem feinen Menü. Nach der schönen aber familienlosen Weihnachten war es für uns besonders schön um Mitternacht mit meinen Eltern, meiner Schwester und meinem Schwager anstossen zu dürfen. Das wir Mexikogerecht auch noch einen Tequila genossen, ist wohl selbstverständlich. Und dass wir dies vorher üben mussten und auch im neuen Jahr immer wieder mal wiederholten, um es nicht zu verlernen und um es zu präzisieren, ist unseren Genen der schweizerischen Genauigkeit und Zuverlässigkeit zuzuschreiben!

Leider kam dann aber auch wieder der Moment des Abschieds. Am liebsten hätten wir keinen nach Haus gelassen, sondern mit auf unsere Weiterreise mitgenommen. Wir hätten sicherlich irgendwie auch Platz im Defender gefunden, auch wenn das sehr sehr eng geworden wäre. Aber es gibt Leute die zuhause Arbeiten und auch pflichtbewusst nach den Ferien wieder dahin zurückkehren. Bei uns dauern die Ferien halt ein wenig länger. Jedenfalls war der Abschied sehr schwer für uns und hinterliess eine grosse Leere. Hier möchten wir uns bei meinen Eltern, Schwester und Schwager nochmals ganz herzlich bedanken, dass ihr uns besucht hattet und uns so schöne Tage beschert habt. So gerne wir auch Reisen und neues Erleben, so vermissen wir unsere Familien und Freunde zuhause. Was wiederum das Schöne mit sich bringt, dass wir, wenn unsere Reise zu Ende geht, auch gerne wieder nach Hause kommen werden.