Nach dem auch Daniels Eltern wieder in die Schweiz zurückflogen, standen wir wieder alleine da… und jetzt? Einkaufen und wo übernachten? Tulum? Nein, wir fahren doch lieber zu Carlos und Christine, wo wir uns so wohl fühlten. Kurz vor dem Dunkel werden erschienen wir auf dem Camping Laguna Azul. Carlos und Christine und Fritz, sowie Heinz und Soledad, welche immer noch dort waren, begrüssten uns mit riesiger Freude.

Da Daniel sich immer schlechter fühlte, er nahm eine starke Erkältung aus der Zivilisation des Hotellebens mit, gab es für ihn eine Suppe und dann ab ins Bett. Alleine genoss ich dann den Wein und den guten Kuchen, den Christine gemacht hat. Natürlich musste ich dies Daniel erzählen. Leider reichte es noch nicht, dass er am folgenden Tag wieder gesund war, aber er stand doch auf und hängte sich in die Hängematte. Negra, der Hund, leistete Daniel Gesellschaft, beide lagen auf dem Rücken und streckten alle Vier von sich. Nach dem ich am zweiten Abend wieder ohne Daniel bei Tequila und Kuchen war, ging es Daniel am anderen Tag schon viel besser. Ob es meine Pflege war, die abendliche Ruhe von mir oder der verpasste Kuchen, das bleibt wohl ein Rätsel. An diesem Abend genossen wir das Hühnercordonbleu und Daniel endlich seinen Kuchen. Gestärkt fuhren wir am folgenden Tag nach Majahual, wo wir in der Bar von einem Mexikaner angesprochen wurden, und zur unserer grossen Überraschung mit einem breiten Berndütsch. Er erzählte uns, dass er in der Schweiz gearbeitet hat und jetzt hier Tauchlehrer sei. Wir bekamen somit noch einen Tipp, wo wir an einem einsamen Strand schnorcheln und schlafen können. Schlafen war ja bei Carlos, aber zum Schnorcheln fuhren wir an den traumhaften Strand und somit konnten wir die geliehene Ausrüstung von Soledad und Heinz ausprobieren.

Zurück auf dem Camping erfuhren wir von Carlos, dass er am Samstag Geburtstag hat und wir eingeladen seien. Es sei sein letztes Vier. Eigentlich hatten wir geplant weiterzufahren, aber diese Einladung konnten und wollten wir nicht ausschlagen.

In der Zwischenzeit füllte sich der Campingplatz und unser Defender bekam auch Gesellschaft. Zwei Landcruiser und ein anderer Defender. Die hatten sich sicher viel zu erzählen. Was wir Menschen natürlich auch taten. Die einen bis früh in den Morgen hinein, oder waren dies die Landis?

An Carlos Geburtstag hatte ich die Ehre den speziellen Fisch, Tikinxich, mit vorzubereiten. Der Fisch wurde auf ein Bananenblatt gelegt, belegt und dann eingewickelt. Am Abend wurde er dann auf dem Grill gebraten, hmm war das köstlich. Wie immer spielte Heinz wieder mit seiner Handorgel und zum Abschluss wurde noch der Scheiterhaufen angezündet. Hexen und Zauberer tanzten nicht um das Feuer, denn sie beschäftigten sich in der Küche.

Nach dem Fest, wurden wir von Christine und Soledad zum Töpfern eingeladen, da dies ‚Frauensache‘ war, passte Daniel. Bei dieser Gelegenheit zeigte Christine uns ihr Heim. Eine Wohnung im Tschungel ohne Wände. Die Küche und Essraum war auf einer Holzplattform und ein Moskitonetz umrahmte diesen Raum. Das Schlafzimmer war auf ca. 5 Meter Höhe als Baumhaus und eine Brücke führte zum nächsten Baum zur Toilette. Keine Wände, nichts. Wir kamen uns vor wie in einem Tarzanfilm, nur dieses Mal nicht als Zuschauer sondern als Hauptdarsteller. Die Erzählungen von Christine von Jaguar, Schlangen, Spinnen und Skorpione, liess mich aber zweifeln, dass ich in einer solchen Wohnung leben möchte.

Der letzte Abend stand vor der Türe, Daniel fühlte sich wieder ziemlich wohl und während er sein letztes Cordonbleu genoss, fuhr auf dem Parkplatz wieder ein Landcruiser vor. Das erste Mal, dass der Camping ganz voll war und er war fest in deutschsprachigen Händen (Deutschland, Österreich, Schweiz). Dass wir am Morgen nicht wie geplant um 9 Uhr abfahren konnten, müssen wir da ja nicht erwähnen.