Von Jasper ging es zum Mt Robson, wo wir eigentlich eine zwei Tages Wandertour geplant gehabt hätten. Aber der Blick in den Himmel, bzw. das kalte, graue nass was wir oben und um uns sahen, liess uns wieder einmal mehr die Pläne ändern. So ging es weiter zum Wells Grey Provincial Park. Die Karte zeigte da eine schöne Gravel Road zum Murtle Lake. Dies war zu verlockend, aber am Ende dieser 24 km war ‚nur‘ ein Parkplatz und zum Campground ging es noch zu Fuss weitere 4 km. Für eine Nacht war uns dies zu viel Aufwand all das Camping Material zu packen. Also wieder zurück, was auch Spass machte (!) bis nach Clearwater. Nach dem heftigen Gewitter in der Nacht waren wir dann froh nicht im Zelt übernachtet zu haben. Am nächsten Tag ging es bei wechselhaftem Wetter in den Wells Grey Park Richtung Clearwater Lake. Auf dem Weg laden grosse Wasserfälle zum Fotografieren ein. Hier hatten wir wieder einmal einen Vorteil betreffend des Nassen Sommers: dank dem vielen Wasser waren die Wasserfälle gewaltig.  Am Ende der 65 km im Park liegt ein schöner Campground, der wohl bei normalem Sommer voll gewesen wäre. Aber so haben wir, wie bis jetzt immer, keine Probleme einen herrlichen Platz zu bekommen. Ach ja, fast ging es vergessen, naja wir haben schon so manchen gesehen, ein Bär haben wir unterwegs auch noch gesehen.

Am Abend haben wir uns entschlossen unsere Mountainbikes wegzuräumen, sprich einzupacken und aufs Dach zu packen. So werden die Bikes beim Offroad Fahren etwas geschont und auf dem weiteren Weg sollte es keine gute Bikegebiete mehr geben. Wobei betreffend letzteres mussten wir uns später belehren lassen.

Auf dem Gold Rush Trail ging es dann weiter Richtung  Nordteil des Wells Grey Parks. Auf dem Weg kamen wir an der Ten eh aa Lodge vorbei, wo wir unser 100 Tag Reise Jubiläum mit einem Schweizer Nachtessen und Schweizer Frühstück feierten. Die Lodge wird von Schweizer geführt, hat Schweizer Angestellte und hatte bei unserem Besuch nur Schweizer Gäste.

Am nächsten Tag ging es weiter bis zur Geisterstadt Quesnel Fork. Hier hausten früher mehrere hundert Chinesen und andere Goldsuchende. Heute sind nur noch eine Handvoll Häuser zu sehen, die zurzeit restauriert werden. Die Natur, bzw. der Wald hat das Gebiet wieder für sich beansprucht. Die Übernachtung auf diesem Campingplatz war fast etwas gespenstisch, neben einem Fischer waren wir hier die einzigen die im leichten Regen und Nebelwolken (was die Stimmung noch intensivierte) übernachteten. Die Vorstellung, dass wir in jemands früheren Vorgarten oder sogar Stube schlafen war sehr speziell.

Leider mussten wir am nächsten Tag unsere Pläne schon wieder ändern. Ein Erdrutsch versperrte unseren weiteren Weg auf dem Gold Rush Trail. Wir haben uns dann entschlossen den Umweg über den Highway nach Barkerville zu fahren. Barkerville ist eine alte Goldgräber Stadt welche heute als lebendes Museum ausgebaut ist. Die einzelnen Häuser können besichtigt werden und es werden einzelne Szenen von anno dazumal nachgespielt. Auch hier konnten wir trotz Hochsaison einen fast leeren und sehr schönen Campingplatz geniessen. Und dies beim ersten Regenfreien Tag seit Banff.

Das kurz anhaltende schöne Wetter haben wir am nächsten Tag am Bowron Lake mit unserem zweiten Ruhetag (nichts anderes als rumhängen, essen und trinken) seit unserem Reisestart genossen. Bowron Lake ist bekannt für die acht tägige Kanutour über verschiedene Seen mit nur kurzen Tragpassagen. Obwohl uns am Morgen die Sonne weckte und wir beim Frühstück von einer vorbeischwimmenden Elch Kuh  begrüsst wurden, entschlossen wir uns weiterzufahren bis Williams Lake um uns da zu rüsten für den letzten Abschnitt bis nach Bella Coola wo wir einige Abstecher weg vom Highway 20 geplant haben, sofern uns das Wetter und dessen Folgen nicht wieder unsere Pläne durchkreuzt.