Wie schon beschrieben, fuhren wir nach unserer Landung in Port Hardy zum Campingplatz Alder Bay. Zuerst wollten wir zwar noch ganz in den Norden und eine zweittägige Wanderung machen, aber es war für die nächsten Tage Regen angesagt und so entschieden wir uns für die Walbeobachtung statt Wandern, was sich ja sehr lohnte.

Auf dem Campingplatz waren nur Fischer und jeder lief stolz mit mindestens einem grossen Lachs an unserem Platz vorbei. Dies machte uns gluschtig und wir wollten einen Lachs kaufen. Aber laut Campingplatzwartin sei dies unmöglich. Entweder fischen oder einen geschenkt erhalten, verkaufen dürfen die Fischer den Lachs nicht und wegen mangelnder Nachfrage (keiner Kauft sondern Fängt) sind auch keine Lachse in einem Shop erhältlich. Sie würde sich aber für uns einsetzen. Bestimmt würden die Fischer lieber uns einen Fisch abgeben als dem Bären, welcher jede Nacht den Camping besucht und sich an der Kühlbox der Fischer vergreift. Und tatsächlich in der Nacht hörten wir ein rascheln und schmatzen und sahen auch den Bären.

Als wir am nächsten Tag von der Walbeobachtung zurück waren, erwartete uns eine schöne Überraschung. Die Nichte unserer Camping Nachbarn hat für uns einen Pink Salmon (einer der 5 Lachsarten) gefangen und schon ausgenommen. Kurz Später fuhr die Campingplatzwartin zu uns mit einem grossen Pink, welche sie heute an ihrem freien Tag für uns gefangen hat. Nochmals später wurde uns von einem Landrover Fan nochmals Lachs angeboten. Anscheinend hat es sich herumgesprochen, dass sich zwei lachshungrige Schweizer auf dem Camping befinden. Somit konnten die Fischer sicherstellen, dass in der Nacht nur der Bär die Kühlbox plündert. Und wir waren für die nächsten Tage mit Lachs versorgt.

Auf unserer Weiterfahrt nach Süden machten wir natürlich noch einen Halt in Telegraph Cove, welches trotz regnerischem Wetter uns von seinem Charme sehr beeindruckte und sehr viel Gemütlichkeit ausstrahlte. Trotzdem ging es weiter über Gravel Road, und wie könnte es anders sein, Bären begleiteten uns. Anscheinend seien dieses Jahr mehr Bären auf der Insel als üblich.

An einem schönen einsamen See, Klaklakama Lake, grillierten wir dann unseren Lachs, welcher köstlich schmeckte. Wie es so ist, müssen alle einmal an ein einsames Örtchen. Was aber nicht üblich ist, dass man vom Örtchen diese Baumgiganten, Duglas und Ceder fasst anfassen kann.

Da uns alle Ucluelet und Tofino empfohlen haben, machten auch wir uns auf den Weg. Auf der Fahrt wurde der Verkehr immer dichter und die Touristen zahlreicher. Nach der bisher längeren einsameren Zeit, kam uns dies plötzlich sehr hektisch vor. Somit übernachteten wir nur in Ucluelet, wobei es für uns auch nicht mehr zu sehen gab und fuhren am nächsten Tag nach Tofino, welches wir in einem halben Tag gesehen haben. Sicher ist die Longbeach und die Surfeszene für die Canadier etwas spezielles aber wir sparen uns dies für den Süden und wärmeres Wasser auf.

Eigene Anmerkung: wie erkennt man in Canada einen Nationalpark (speziell zwischen Ucluelet und Tofino)? Die Strasse wird breiter, ist asphaltiert und in einem super Zustand und meist beginnt sie mit ener Zahllstelle !

Auf der Karte sahen wir einen Campingplatz in einem Provincialpark, welchen wir ansteuerten. Nach 13 km Gravel Road beendete eine baufällige Brücke unsere Fahrt und wir mussten erkennen, dass da zwar noch ein Campingplatz war, aber kein Provincialpark mehr. Einige Canadier haben sich hier für längere Zeit eingenistet. Wir fanden an dem doch schönen Strand am See noch einen freien Platz und machten es uns gemütlich. Anscheinend, machten es sich noch andere Gemütlich, spazierte doch am hellen Tag ein Bär quer durch den Platz. Mit zwei jungen Canadier tranken wir am Abend noch ein Bier und erfuhren, dass dieser Strand eigentlich nur die Einheimischen kennen und „rednekbeach“ genannt wird. Dies erklärte uns dann doch einiges.

Auf unserer Weiterfahrt machten wir in Bamfield halt, wo der bekannte West Coast Trail endet. An einem schönen Platz, direkt am Meer erholten wir uns vor der staubigen Gravel Road und wie könnte es anders sein, wir hatten wie jeden Tag eine Bärenbegegnung.

Weiter ging es dann an den grössten See von Vancouver Island, Cowichan Lake, wo wir uns für zwei Nächte einquartierten und den See mit baden und sonnenbaden genossen. Das Schlafen ging dann nicht mehr so einfach. Testeten doch einige Jungs ihren Radio und ihre Stimmen bis um fünf am Morgen. Die Folge, sie mussten ihre Zelte packen und durften einen anderen Schlafplatz suchen und etwas habe ich fast vergessen, ein Bär hat uns….

Nach der lauten Nacht zogen wir dann doch früher weiter nach Duncan, City of Totems. Bekannt für die Totempfähle, welche wir dann auch in der Stadt aufsuchten. Da wir erfahren haben, dass es in Duncan auch Biketrails gibt, entschlossen wir uns am Sonntag eine Tour zu machen. Auf dem Parkplatz stellte sich uns die Frage „und jetzt? wo wie am besten?“. Anscheinend standen diese Fragen auf unserer Stirn geschrieben und erst noch auf Englisch. So konnte Alex diese lesen und lud uns spontan ein, mit ihm, seiner Freundin Silvana und zwei Jungs, Leland und Connor, mit zufahren. Unterwegs erfuhren wir dann, dass Alex ein Bikeguide ist und Junioren ausbildet. So kamen wir in den Genuss noch etwas zu lernen und Leland bei seinen Sprüngen zu bewundern. Er sprang und landete wie eine Katze und bekam von uns den Übernahmen „Cougar“. Wir bekamen auch die Erlaubnis seine Sprünge und Namen auf unserer Webside zu veröffentlichen. Also seht euch das Video an: MtTzouhalem_34041_21August2011. Bei der Geschmeidigkeit wie „Cougar“ die Sprünge genommen hat, sah alles so einfach aus. Erst als wir einen anderen Fahrer beim selben Sprung beobachten konnten, hat man die eigentliche Schwierigkeit gesehen. Naja und wir als mitvierziger sind entschuldigt, dass es von uns keine Bilder von solchen Sprüngen gibt. Nach diesen tollen Biketrails und ‚Brätli-Trails‘ (wie wir in der Zwischenzeit die Holzverbauungen auf den Trails nennen) zog es uns doch langsam nach Wisthler und Squamish. Somit verabschiedeten wir uns von der Insel und machten uns auf den Weg nach Nanaimo, wo wir die Fähre aufs Festland nahmen.

Aber vorher mussten wir noch in Duncan einkaufen und als wir aus dem Shopingcenter kamen, stand eine Frau staunend und winkend vor unserem Defender. Worauf ihr Mann mit seinem Defender vorfuhr und wir erfuhren, dass sie in Victoria ein altes Pub (das älteste von BC) führen. Wir würden ihren Traum leben und sie hätten Freude, wenn wir sie in Victoria besuchen kämen. Spontan wurde ein zweiter Besuch auf der Insel eingeplant, aber jetzt riefen zuerst die Pedalen nach Biketrails….

Video: MtTzouhalem_34041_21August2011