Wie vor einigen Monaten in Canada begrüssten uns auch hier in Amerika die Gänse, nur waren sie jetzt unterwegs Richtung Süden in die Wärme. Und genau diese Richtung war auch auf unserem Fahrplan notiert. Aber der Blick in Strassenkarte veranlasste uns doch nochmals ein ganz kleines Stück Richtung Norden zu fahren um den Nord-Östlichste Punkt von Amerika (abgesehen von Alaska), Cape Flattery, anzufahren. Auf dem kurzen Spaziergang zum äussersten Punkt des Capes durfte unsere Kamera wieder richtig loslegen und die schöne felsige Küste fotografieren. Und wie schon von Canada gewohnt, trafen wir tolle Leute, was den kurzen Trail dann doch etwas länger machte. So ging die Fahrt nicht mehr weiter und wir übernachteten auf dem Camping Platz vom Makah Indien Reservation, welcher wegen des herrlichen Strands und der Brandung auch unter Surfer sehr beliebt ist. Den Vollmond Abend genossen wir zusammen mit einem Amerikanischen Paar, welche uns bereits einiges über Amerika erzählen konnten. So erfuhren wir so einige Storys betreffend Einreise in Amerika, welche die beiden persönlich erlebten, während sie in Canada arbeiteten und somit täglich hin und her reisten. Was uns zeigte, welches ‚Glück‘ wir bei unserer Einreise hatten. Wir wurden auch prompt eingeladen sie zu besuchen und einige Tage zu bleiben. Leider war unsere Fahrtrichtung eine ganz andere. Aber zum ersten Mal durften wir die amerikanische Gastfreundschaft persönlich erleben, von der wir unterwegs schon viel gehört haben. Uns wurde einmal folgendes erzählt: „die Amerikaner sind schlechte Touristen, aber grandiose Gastgeber.“ Betreffend ersterem, lassen wir jeden selber entscheiden. Betreffend Gastgeber werden wir in den nächsten Wochen noch sehr viel Schönes erleben dürfen.

Das herrliche Wetter an der nördlichen West Küste, welches wir hier an unserem ersten Tag angetroffen haben, ist eine grosse Ausnahme. Dies haben wir am nächsten Tag bestätigt bekommen. Nebel, Dunst und kühlere Temperaturen haben uns das Aufstehen nicht einfacher gemacht. Im Laufe des Tages lichtete sich jeweils der Nebel etwas, was eine grandiose Stimmung ergabt und den Küstenstrich noch grandioser erscheinen liess.
So ging es mit einigen kurzen Stopps auf dem Highway 101 Richtung Süden. Die Müdigkeit liess uns in Bay Center stoppen. Der Weg zum Camping Platz führte an Bergen von Austern-Schalen vorbei. Womit die Motivation von Yvonne, was für mich zu kochen, auf den Nullpunkt sank. Also ging es in das kleine örtliche Bar-Restaurant, wo wir die einzigen nicht ansässigen waren. Wir haben die einfache Atmosphäre genossen und Yvonne hat genüsslich so viele gebackenen Austern gegessen, dass sie für die nächsten Wochen sicherlich genug von Austern hat. Und wer jetzt glaubt, dass unser Budget damit ausgeraubt worden wäre, bzw. ich nur noch Brot und Wasser bekomme, den kann ich beruhigen. Also es reichte auch für mich für eine grosse Portion Fisch and Chips, und sogar auch noch für ein ‚kleines‘ Bier. Und unsere Reise muss deswegen kein einziger Tag früher aufhören!
Da wir nur ein Drei Monate Visum haben und wir im Dezember Ferien in Mexico gebucht haben (auch wir brauchen mal Erholung vom Reisen !) und wir noch einige Bike Hot Spots anfahren wollen, verlassen wir mit vollen Bäuchen den Staat Washington bereits schon wieder, obwohl es auch hier vieles tolles zu sehen und erleben gibt. Aber wie wir schon so oft gesagt haben: man braucht einen Grund wieder mal zurückzukommen.