Nach 150 Tagen, 16‘500 Kilometer Defender Fahrt, 1‘100 Kilometer und 19‘800 Höhenmeter Singeltrail-Spass mit unseren MTBs und unzählbaren tollen Erlebnissen und noch tolleren Begegnungen haben wir Canada verlassen und uns auf den Weg in die USA gemacht.

Nach unserem Aufenthalt in Viktoria hat sich die Überfahrt per Fähre nach Port Angeles, USA – Washington, ‚aufgedrängt‘. Wir haben uns schweiztypisch schön brav vorbereitet: alle notwendigen und nichtnotwendigen Papiere bereit gelegt und alles andere sauber ein- bzw. weggeräumt. So ging es dann, in Erwartung eines langen Prozederes, Richtung Terminal der Fähre, mitten in Viktoria, wo man mind. 90 Minuten vor Abfahrt sich einreihen muss. Die ganze Personenkontrolle wird bereits am Terminal in Viktoria abgewickelt. Die Zollbeamten gingen von Auto zu Auto. Nach kurzer Betrachtung unserer Pässe und Frage, welche Lebensmittel wir mitführen, wurden wir, wie alle anderen, ins Büro geschickt wo, nach dem wir das grüne Formular ausgefüllt hatten,  ein Foto gemacht und die Fingerabdrücke gescannt wurden. Und schon ging es zurück zum Auto, wo wir auf die Abfahrt von der Fähre warteten. Keiner wollte unser Auto genauer unter die Lupe nehmen, niemand interessierte sich auch nur für ein einziges Papier, welche wir so schön vorbereitet haben, nicht mal was von einem Rückflugticket wollten sie wissen. Wir waren uns nicht sicher ob wir enttäuscht sein sollten oder uns freuen sollten oder ob wir uns fürchten müssen, was uns auf der anderen Seite, nach der Ankunft der Fähre, erwarten wird. So winkte man uns nett in die Fähre und wir genossen eine schöne sonnige Überfahrt, wobei wir uns noch nicht so recht entspannen mochten.

Nach rund ein-ein-halb Stunden dockten wir in Port Angeles an und wir fuhren unseren Defender zum ersten Mal auf amerikanischem Boden. Etwas nervös ging die kurze Fahrt Richtung Zollhaus, wo unsere Pässe wiederum kurz betrachtet wurden und uns nett erklärt wurde, was wir mit dem grünen Zettel, welcher in Vikotria in unsere Pässe geheftet wurde, machen müssen, falls wir wieder nach Canada reisen oder das Land sonst wo verlassen werden. Wann und wo das sein wird interessierte niemand. Mit netten schöner-Amerika-Aufenthalt-Grüsse wurden wir nach drei Minuten in Amerika willkommen geheissen und auf unsere Weiterreise ‚geschickt‘.

So erwischten wir uns etwas überrascht auf den Strassen von Amerika. War es das nun wirklich? Aber tatsächlich, keiner verfolgte uns, niemand wollte noch was von uns. Mit den ersten Kilometern auf USA Boden entspannten wir uns und der wenige Schlaf von den letzten Tagen holte uns ein. So suchten wir uns den nächsten schönen Campingplatz, und stiessen bei herrlichstem Sonnenschein auf unseren nächsten Reiseabschnitt an.

Wie wir später von Amerikaner erfahren haben, erwischten wir wahrscheinlich einen guten Tag um in die USA einzureisen. Das ganze kann auch ganz anders ablaufen, wobei anscheinend kein Unterschied gemacht wird, ob man Ausländer oder Amerikaner ist! Der Vorteil vom Grenzübergang mit der Fähre ist, dass die Beamten alles innert 90 Minuten erledigen müssen, da die Fähre den Fahrplan einhalten muss. Wir haben uns jedenfalls gefreut über diesen netten Empfang und wie sich später herausstellte, gibt es in den USA noch viele tolle und herzliche Amerikaner…