Ausschnitt aus dem Morgenfahrt-Reisetagebuch
Sep 17
Canada, Morgenfahrt Tagebuch Keine Kommentare
Einer dieser Morgenfahrt Tage
Der Morgenfahrt Tag begann schon um halb sieben als der Wecker losging. Schrillender Wecker – Traumtag?! – das passt nicht wirklich zusammen. Und dann noch diese Eiseskälte – Okey, das Meer direkt an unserem Campingplatz war noch nicht eingefroren, aber es war sooo klein kalt! Wieso soll man denn um diese Zeit aus dem so warmen kuscheligen Bett rauskriechen? Eben weil es einer dieser Morgenfahrt Tage ist. Eine herrliche Sonne geht in den Stahlblauen klaren Himmel auf und ein neuer schöner Tag erwacht. Und nach dem auch ich mich einmal mehr dieser Tatsache hingegeben habe, stand auch ich an der wärmenden Sonne, zwar warm eingepackt aber froh und glücklich aufgestanden zu sein und diesen herrlichen Morgen miterlebt zu haben. Und wenn man das Glück hat wie ich, ist schon jemand etwas früher aufgestanden und drückt einem eine heisse Tasse Kaffee in die Hand. Wie kann ein Morgen besser beginnen?!
Was macht man an einem solch herrlichen Herbsttag? Genau man fährt hinaus aufs Meer. Die Badehosen haben wir allerdings diesmal nicht eingepackt. Aber dafür Kamera und Feldstecher. Mit 15 anderen, darunter das sympathische Schweizer Paar Rebeka und Michu, stiegen wir in das Boot und fuhren auf das sonnen-spiegelnde Meer hinaus. Und kaum unterwegs sehen wir schon wofür wir hier her gekommen sind. Eine Schar Delphine kreuzen unseren Weg, zu verspielt um wirklich Fotos machen zu können, aber traumhaft sie zu beobachten. Aber dann etwas später etwas langsamere dafür umso mächtigere Bewegungen. Der erste von noch vielen Walen taucht auf und zeigt nicht nur seine Wasserfontäne sondern auch seine Schwanzflosse. Was für ein traumhaftes Bild. Diese sollte uns auf dieser Fahrt noch oft geboten werden und wir konnten dennoch nicht genug bekommen.
Zurück am Ufer war unser Auge und Herz gesättigt, aber nicht unsere Bäuche. Trotz aufkommendem kalten Wind genossen wir zusammen mit Rebeka und Michu ein kleiner Lunch direkt am Meer und die Sonne gab sich allergrösste Mühe um uns noch etwas zu wärmen.
Den ganzen Tag nur rumsitzen, auch wenn das Auge so viel zu tun hatte, entspricht nicht ganz unserem Morgenfahrt Tag. So verabschiedeten wir uns von den Beiden und machten uns auf eine kleine Wanderung hinauf zum Aussichtsturm. Schon beim Aufstieg bemerkte Yvonne immer wieder eine weisse Gischt weit draussen im Meer. Für mich war klar, dass da ein Fels der Brandung Wiederstand leistet. Weit oben auf dem Aussichtsturm mit traumhafter Rundsicht und ausgestattet mit Feldstecher, war klar, dass dies in der Ferne kein Felsen war sondern ein grosser Wal, der anscheinend diesen Morgenfahrt Tag genauso geniessen mag wie wir, indem er immer wieder weit aus dem Wasser sprang und sich auf den Rücken fallen liess. Auch wenn es sehr sehr weit weg war, ein traumhaft herrliches Bild. Und dank der heutigen Technik mit Feldstecher und guter Kamera, kann man dies geniessen ohne dem Tier die Freiheit zu nehmen.
Wir konnten uns kaum lösen von diesem Spiel des Wals, aber auch ein Morgenfahrt Tag neigt sich mit der Zeit zu Ende, aber nicht bevor wir jede Minute ausgekostet haben. So ging es wieder hinunter an den Strand und wir widmeten uns wieder einer dieser schönen Dinge im Leben zu: Aperoz bei Sonnenuntergang. Und diesmal war es nicht nur die herrliche Sonne die uns diesen Morgen schon so traumhaft begrüsste. In der Bucht tummelten sich mehrere Wale und ihre Wasserfontänen glitzerten im Abendlicht – wie romantisch kitschig kann doch die Wirklichkeit sein! So sassen wir alleine hier und genossen und genossen und als die Sonne ins Meer zu fallen zu drohen schien, war da eine vertraute Stimme zu hören: ‚esch do no es Plätzli frei?‘. Rebeka und Michu hatten wohl die gleiche Idee und tauchten mit ihrem Picknick Korb auf, okey hier in Canada ist dies kein Korb sondern eine Kühlbox. So blieben wir auch noch etwas sitzen und genossen die nette Gesellschaft.
Als sich die Sonne dann doch zu Bette legte, und mit ihr auch die letzte Wärme, verabschiedeten wir uns zum zweiten Mal und machten uns auf zu unsrem Campingplatz. Aber der Tag war zu schön um einfach so beendet zu werden. So genossen wir unser gegrilltes Nachtessen am wärmenden Feuer und liessen einen weiteren Morgenfahrt Tag unter dem herrlichen Sternenhimmel ausklingen.
Auch wenn einem der Wecker aus einem schönen Traum reisst, gibt es Tage an denen es sich lohnt früh aufzustehen und den Traum Wirklichkeit werden zu lassen – Morgenfahrt.