Mexikanische Freundlichkeit im Strassenverkehr: Stelle dir eine Kreuzung vor auf welche zwei zwei-spurige Strassen reinfahren und zwei ein-spurige Strassen rausführen. Dann nimm eine Baustelle und stell diese mitten in die Kreuzung. Mach dir dabei keine Gedanken über Verkehrsführung, Lichtsignale oder sonst irgendwas dergleichen, weil diese in keiner Form vorhanden sind. Soweit alles klar? Dann fülle alle Strassen mit Autos, Lastwagen Motorräder und was sich sonst noch so bewegen kann. Mach dabei keine schöne schweizerische Ordnung, sondern stelle alles irgendwo hin wo es Platz hat ohne Rücksicht auf die zwei- oder einspurige Strassen. Wenn mal fünf Fahrzeuge nebeneinander stehen ist dies absolut in Ordnung und mehr die Regel als die Ausnahme. Und dann nehme zum Schluss einen Defender mit Schweizer Nummernschilder und stelle dieses zwischen all die anderen Mexikanischen Fahrzeuge. Hast du das Bild komplett? Und wenn du jetzt glaubst, dass es da kein vorwärtskommen mehr gab, oder dass es da ein grosses Hubkonzert gab, dann täuschst du dich gewaltig. Im Gegensatz zum ‚geordneten‘ Schweizerverkehrsstau ging es hier ohne Händeverwerfen, ohne Fluchen und auch ohne tötende Blicke zu und her. Jeder gab dem anderen so viel Platz wie er einnahm und ein regelmässiges Grüssen und Lachen durch die Autofenster war gang und gäbe. So bewegte sich die ‚chaotische‘ Kolonne friedlich und recht zügig durch die Baustelle. Naja, da war dann eben noch das Schweizer Auto mittendrin, das dann nach der Baustelle plötzlich alleine auf der linken Spur stand und als ein anderes Auto entgegenkam merkte, dass der Einbahnverkehr schon längst zu Ende war und es da wieder Gegenverkehr gab. Aber auch dies kein Problem, auf der rechten Spur wurde sofort Platz gemacht und der entgegenkommende Fahrer lachte und grüsste freundlich.