Als wir in die alte Mienen Stadt reingefahren sind, haben wir uns sofort verliebt. Die Geschwindigkeitstafel am Ortseingang von 15 Meilen pro Stunde, zeigte schon an, dass hier nicht das Auto im Mittelpunkt steht. Und die vielen Fahrräder, viele davon so nostalgisch geschwungen wie der Ort selber, liessen uns sofort erahnen, dass wir hier richtig sind. Die alten Häuser und der Charme laden schon zum Bleiben ein. Und wenn man gerne biket wie wir, dann muss man einfach ein paar Tage hier verbringen um Ort, Leute und Trails zu geniessen.

Und wenn man Terminglück hat wie wir, ist man hier, wenn das älteste Bike-Festival stattfindet. Dies ist zwar nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben. So ein richtiger Festplatz mit Festzelt gibt es nicht. Aber es finden verschiedenste Rennen statt. Und das 24h City Rennen brachte auch das Fest in die Stadt hinein. Hier ging es weniger um möglichst viele Runden zu fahren, sondern um Spass am Mittmachen. Und entsprechend sahen die Fahrer und Fahrräder aus. Einfach toll und genial. Hier wird das Fahrradfahren noch gelebt.

So verführerisch der Ort auch war, so trieb es uns raus auf die Trails. Und ein Trail hier ist einfach ein Muss: der 401 wird nicht umsonst als einer der schönsten Trails rumgereicht. Nach dem wir ihn in vollen Zügen genossen haben, stehen auch wir auf seiner Verehrer-Liste.

Unser gefürchtetes Problem betreffend Übernachtung hat sich auch gleich in Luft aufgelöst. Ein Campground mit Duschen etc. gibt es hier nicht. Dafür einige Recreation Areas und viel viel Public Land wo man frei campieren darf. Und das Duschproblem lässt sich lösen mit einem Bad in einem der vielen Bäche. Und dass einem dabei die herzigen Chick Monks zugesehen haben, liess einem das kalte Wasser fast vergessen.

Und was man als Biker in Crested Butte nicht auslassen darf ist, der Besuch des Hall of Fame des Mountanbikens. Nachdem wir all die grossen Namen bestaunt haben, wollten wir schon reklamieren, dass da doch einer fehlt. Aber dann haben wir bemerkt, dass wir erst die Hälfte durchhatten und dann gleich zu Anfang der zweiten Hälfte endeckten wir ihn: ‚unseren Frischi‘. Zugegeben, wir haben nicht alle Namen gekannt. Zu meiner Scham muss ich zugeben, dass auch der Name Kent Eriksen mir nichts gesagt hat. Dies änderte sich allerdings ein paar Stunden später, als wir auf dem Campingplatz Katie Lindquist, die Frau von Kent Eriksen, und ihre Freundin kennenglernt haben. Womit ein weiterer Bikeort ‚Steamboat Spings‘ auf unserer Reiseroute einen fixen Platz bekommen hat. Aber dazu müssen wir erst mal Crested Butte verlassen, was uns wieder einmal mehr alles andere als leicht gefallen ist. Aber da draussen gib es noch einige tolle Trails und Bekanntschaften, die uns anziehen.