Wir sind eben zurück von einem Spaziergang durch den kalten Schneeregen und schauen mit einer heissen Tasse Tee in der Hand auf die letzten Tage zurück.

Die Tage vor unserer Abreise kamen uns vor wie ein Marathon. Mit Freude und voller Energie geht man an den Start und fliegt durch die ersten Kilometer. Aber schon bald werden die Kilometer länger und die Freude wird von den Schmerzen in den Hintergrund gedrängt. Nach weiteren Kilometer stellt man sich die Frage, wieso man sich dies eigentlich antut und wie bequem das Leben doch sein könnte. Und etwas später schwört man sich, dass es diesmal wirklich das letzte Mal ist und man sich dies nie mehr antut. Dann ist man im Ziel. Man ist Müde, Befreit, Stolz und wiederum um einige schöne Erfahrungen reicher. Und all die Qualen scheinen gar nicht mehr so gross gewesen zu sein. Und mit dem ersten Schluck Bier ist auch schon der Vorsatz wieder vergessen gegangen und man nimmt seinen nächsten Traum in Angriff.

Unser Ziel Halifax haben wir gut erreicht. Von den Filmen auf dem Flug haben wir nicht wirklich viel mitbekommen. Erst das Rütteln der Landung hat uns wieder geweckt. Die Zolladministration haben wir in kürzester Zeit erledigt gehabt. Die Angegebene Aufenthaltsdauer hat zu ein paar Nachfragen geführt, aber das neidische und freundliche Lachen der Beamten haben uns herzlich in Kanada empfangen.

Wegen Flugverspätung kamen wir noch etwas später als geplant in unserem Hotel an. Die Begrüssung im Waverley Inn war deswegen nicht weniger herzlich. Nach über 24 Stunden auf den Beinen liessen wir uns ins warme Bett fallen.

In der Zwischenzeit hatten wir auch schon unser Bier. Aber was uns noch fehlt um wirklich am Ziel zu sein ist unser Defender mit all den warmen Kleider.  Wegen Sturmwarnung wurde die Abfahrt des Frachtschiffs in Rotterdam um einige Tage verschoben  und soll nun diesen Montag in Halifax ankommen. Da wir noch zuhause über diese Verspätung informiert wurden, haben wir zwar einen warmen Pullover mehr eingepackt, aber dass wir auch Kappen, Handschuhe und Sturmkleider brauchen werden, haben wir nicht gedacht.

So nutzen wir die Zeit um uns zu erholen und um Schlaf nachzuholen. Mit einem neidischen Blick schauen wir auf den Wetterbericht der Schweiz. Sagen uns aber, dass wir jetzt die Schlechtwettertage einziehen und wir auf unserer weiteren Reise nur noch blauen Himmel antreffen werden.