Auch unser Stopp in Hurricane basiert auf Biketipps, die wir unterwegs bekommen haben. Wir wussten zwar schon vorher, dass es hier Bike Trails gibt, aber nach dem so viele von Hurricane und insbesondere von Goosberry Mesa geschwärmt haben, mussten wir diese auch austesten. Nach kurzer Infos beziehen beim localen Bike Shop fuhren wir zum Trailhead des Goosberry Mesa, welcher einige Meilen ausserhalb von Hurricane liegt und ein paar Kilometer Fahrt auf recht schlechten Gravel Roads einbezieht, was mir natürlich auch schon Spass machte. Aber dies war nichts was der Trail zu bieten hat. Goosberry Mesa ist das Potpourri aller bisher gefahrenen Trails hier in den USA. Technisch verspielte Singeltrails, herrliche Aussicht und meine geliebten steilen kurzen Aufstiege auf Slickrocks. Ich staune immer wieder was man auf diesem Untergrund fahren kann. Wieder einmal mehr wurde unser Grinsen grösser und grösser und wenn die Slickrock Aufstiege unsere Beine nicht so ausgesaugt hätten, hätten wir die gesamte Achter-Runde nochmals von vorne gemacht.

Aber so ging es zurück nach Hurricane auf den RV-Park mitten in der Stadt. Eigentlich kann rund um Hurricane an vielen Orten frei Campiert werden, auch am Trailhead zum Gooseberry Mesa. Aber Anbetracht des angesagten Regens und dem Drang nach einer Dusche haben wir unser Nachtplatz zwischen all den grossen Campers gewählt. Die meisten Nachbarn waren Pensionierte Amerikaner die hier überwintern oder sogar das ganze Jahr auf diesem Platz leben. Alle waren so herzlich zu uns und boten sogar an, ihre Küche benützen zu dürfen. In Anbetracht der bereits späten Stunde und unserer Müdigkeit haben wir entschlossen uns wieder mal bedienen zu lassen und sind auswärts essen gegangen.

Eigentlich war am nächsten Tag Regen angesagt gewesen, aber am Morgen begrüsste uns ein blauer Himmel, womit der geplante Arbeits-Wasch-Tag zum Diskussionsthema wurde. Aber nach kurzem Hin und Her waren wir uns sehr schnell einig, dass Biken gewinnen sollte. So fuhren wir noch eine weitere Trail Runde beim Hurrican Rim. Auch dieser Loop war herrlich flowig und der Rückweg über den Jam Trail führte über eine flache aber spassige Abfahrt zurück zum Auto, bzw.. wäre es gewesen. Aber Yvonne musste wieder einmal mehr mit ihren stacheligen Freunden auf Tuchfühlung gehen. So bremste das gehasste Pfffsssss Geräusch, gefolgt von einem Hilfeschrei ‚nein sche….. Halt‘ von Yvonne unsere Hochgeschwindigkeitsabfahrt abrupt. Und dies auf dem letzten Kilometer vor dem Parkplatz wo unser Defender mit feinen Snickers Schokoriegel auf uns wartete. So war wieder mal Kaktusstacheln suchen im Reifen angesagt und wieder einmal mehr einen neuen Veloschlauch eingebaut (neben Bier wohl eines der meist gekauften Teile). So ging die Fahrt schon bald weiter, einfach etwas langsamer damit Yvonne auch ja jedem Stachel ausweichen kann.

Da wir trotz Reparatur schneller zurück waren als geglaubt, bei den vielen Platten gibt es wenigstens einen Vorteil: man wird routinierter und immer schneller beim Reparieren, haben wir uns entschlossen, dass wir nicht nochmals in Hurricane übernachten, sondern gleich weiterfahren nach St George. Angekommen in St George sah es zuerst aus als wäre das eine schlechte Idee gewesen, aber eben nur zuerst…