Von Mountain Pine Ridge hörten wir, dass dies ein Offroad-Paradies sei und es viele Flüsse und Wasserfälle zum Baden gäbe. Unser Weg zu unserer Defender Garage führte uns gerade in diese Region. Da wir den Termin erst am nächsten Tag hatten, erkundigten wir mal die Strassen von Mountain Pine Ridge und unser Defender durfte schon bald zeigen, was er konnte. Auf der Suche nach einer uns empfohlenen Lodge und Camping befanden wir uns dann auf einem steilen kurvigen und engen Weg, der uns immer tiefer hinunter führte. Überrascht standen wir dann plötzlich auf einer grossen Wiese. Mike’s Place nennt sich dieser Ort und wir waren nicht ganz sicher, ob es die empfohlene Lodge sei. Wie auch immer, der Empfang war sehr herzlich und campieren sei auch kein Problem, nur, das Bier sei ausgegangen. Dies war für uns wiederum kein Problem und so machten wir es uns gemütlich, genossen Nachos und ein erfrischendes Bad im Barton Creek gerade  beim Höhleneingang.

Am Abend kam dann Mike mit einer grossen Getränkelieferung und bei einem Glas Rum, was das Nationalgetränk von Belize sei und anscheinend auch das günstigste, erzählte er uns interessante und wilde Geschichten vom Land und von sich. Auf die Frage, was wir für die Übernachtung bezahlen müssen, war seine Antwort trocken, das, was für uns angemessen sei.

So verliessen wir dann am folgenden Tag diesen schönen Ort und deponierten ein Paar Belizedollars für die Übernachtung. Für die Rückfahrt versuchten wir dann einen anderen Weg und fuhren an der uns empfohlenen Lodge, Outpost vorbei. Durch einen Fluss und auf einer viel angenehmeren Strasse ging es dann zu unserer Defender Garage LR Belize Adventuretrex.

Zwei Defender und dessen Besitzer erwarteten uns schon und dann fuhr Daniel den Defender rauf auf die Rampe. Während unser Defender seine Wellnessbehandlung genoss, unterhielten wir uns lebhaft mit dem Besitzer und bekamen wieder einige Tipps, was es in Mountain Ridge Pine alles zu sehen gibt. Aber bevor wir weiterfuhren, mussten wir uns noch auf der Reisewand der Defender Werkstatt mit unserem Namen und Webseite verewigen.

Unser Defender war wieder top, die Ersatzteile eingepackt und wir hatten noch nicht mal Mittag. Genügend Zeit rüber nach Spanish Lookout zu fahren. Dies ging aber nicht so einfach, wie wir dies uns vorstellten. Da mussten wir zuerst auf eine Holzfähre, welche mit einer Handkurbel angetrieben wurde. Spanish Lookout ist eine Mennonitengemeinschaft, wo die modernen und traditionellen Mennoniten leben. In Spanish Lookout deckten wir uns mit weiteren Ersatzteilen für den Defender und frisches Brot aus der Bäckerei für uns ein.

Actun Tunichil Mukmal oder einfach nur ATM-Cave wird die Höhle genannt, wo die Mayas ihre Zeremonien abhielten, und alte Gegenstände und Knochen gefunden wurden. In der Hoffnung dort eine Tour buchen zu können, fuhren wir los. Aber bald kam eine Barriere und der Ranger wollte unsere Tickets sehen. Als wir ihm erklärten, dass wir keine haben und zur Höhle wollten um dort eine Tour zu buchen, wurden wir mit grossen Augen angeschaut. Das gehe natürlich nicht. Diese Tour kann man nur in San Ignacio buchen, das heisst ca. 90 Autominuten von hier. Zum Glück war da gerade ein Guide, welcher die Situation erkannte und wir konnten uns seiner Gruppe anschliessen.

Die erste Wasserdurchquerung machten wir noch mit dem Defender, dann hiess es Helm und Stirnlampe fassen und weitere drei Wasserdurchquerungen zu Fuss. Dann standen wir vor dem Eingang der Höhle. Rein ins kühle Nass, was in diesem Moment eine willkommene Abkühlung war und schon hiess es schwimmen. Durch enge Stellen im und über dem Wasser wanderten, schwammen und kletterten wir durch die Höhle. Dann kam der heilige Ort, wo die Mayas ihre Zeremonien abhielten. Eine grosse Halle mit Stalaktiten und Stalagmiten. Es war eine besondere Stimmung und wir konnten uns kaum vorstellen, dass hier Menschenopfer Zeremonien gemacht wurden. Aber die Knochen und Töpfe, wo immer noch an den Fundstellen waren, bestätigten diese Rituale. Nach drei Stunden in der Höhle machten wir uns beeindruckt wieder auf den Rückweg zum nächsten Abenteuer.

Die Ruine Caracol ist ca. 70 Kilometer im Urwald und es führt eine Gravel Road dorthin. Da Caracol in der Nähe der Guatemalischen Grenze liegt, werden die letzten Kilometer im Konvoi gefahren. So wurden wir informiert.

Auf dem Weg badeten und erfrischten wir uns im Rio Frio und kurz vor dem Gewitter fuhren wir zum Militär Camp. Und dann öffnete der Himmel die Tore, es prasselte richtig auf uns runter und als wir im Camp waren, hatten wir keinen trockenen Stück Stoff mehr an uns.  Zum Glück war es nur eine kurze Regenfront und schon bald zeigte sich die Sonne wieder. Alleine campierten wir auf dem alten Militärcamp und beobachteten die Tiere und am Abend das schöne Wetterleuchten in weiter Ferne.

Bevor es nach Caracol ging, noch kurz einen Abstecher in die Rio Frio Cave, welche nur wenige Minuten von unserem Camp war. Beim Militär mussten wir uns noch registrieren und dann durften wir los fahren ohne auf den Konvoi warten zu müssen. Um halb Zehn machte ein grosser bewaffneter Militärlastwagen den Abschluss.

Weiter und weiter ging es in den Urwald und dann plötzlich eine asphaltierte Strasse, welche uns in wenigen Minuten zum Eingang Caracol führte. Da der Weg zur Ruine so lange und aufwendig ist, waren gerade knappe 20 Besucher an diesem Tag in Caracol. Dies machte für uns den Besuch dieser Ruine so speziell. Sogar die Tierwelt liess sich von den wenigen Zweibeinern nicht stören und so konnten wir einmal mehr die Brüllaffen von nächster Nähe beobachten und natürlich photographieren.

Zurück erfrischten wir uns nochmals im Rio Frio und entschlossen noch eine zweite Nacht auf dem Campingplatz zu verbringen. Kaum waren wir dort, kam ein Vater mit seinem Sohn auf uns zu. Er hatte eine grosse Tüte bei sich und ich rief Daniel zu, da kommt jemand, der will uns was verkaufen. Freundlich wurden wir von dem Einheimischen, mit seinem wenigen Englisch in seinem Land „Willkommen“ geheissen. Er habe eine Plantage mit Bananenähnlichen Früchten und sie haben so viele, dass er uns diese schenken würde. Dankbar nahmen wir das grosszügige Geschenk an, wechselten noch einige Worte und waren, nach dem er wieder gegangen war immer noch von dieser grosszügigen Geste gerührt. Sofort wurden diese Bananen mit Molle und Reis verarbeitet und es gab ein wunderbares Nachtessen. Erst später erfuhren wir, dass auch die Einheimischen diese Bananen mit Reis essen würden.

Am anderen Tag machten wir noch einen Abstecher zum 1000 Foot Falls und erfuhren vom Ranger, dass im letzten Jahr ein grosser Waldbrand war und sein Haus dem Feuer zum Opfer fiel. Für uns unvorstellbar, dass er während dem ganzen Feuer diesen Ort nicht verliess.

Zufrieden und mit vielen tollen Eindrücken und Erlebnissen ging es dann zurück auf den Campinglatz in San Ignacio, wo wir nochmals alles ausklingen liessen, bevor es weiter nach Guatemala ging.