Wenn man an der Ostküste von Canada unterwegs ist, gehört ein Hummeressen einfach dazu, aber alles der Reihe nach.

New Brunswick begrüsste uns zuerst mit Sonne und Wärme, so fuhren wir zuversichtlich auf dem Acadien Coastal Drive der Küste entlang. Die Acadier sind Nachkommen von französischen Siedlern, die sich im 17. Jahrhundert vor allem in den Küstengebieten der damaligen französischen Kolonie Acadien niedergelassen hatten. Ihre Geschichte und Vergangenheit hat uns schon noch beeindruckt. Die Acadier werden uns noch bis ans Ende unserer Reise begleiteten, Arcadische Gebiete sind an der ganzen Ostküste entlang, über die Provinzgrenzen hinaus anzutreffen und sie sprechen natürlich immer noch Französisch.

Aber zurück zu unserer Fahrt der arcadischen Küste entlang, wo wir einen Übernachtungsplatz suchten. Vieles hatte schon geschlossen, aber wer sucht der findet und direkt am Strand fanden wir ein wunderschönes Plätzchen mit einem noch schöneren Sonnenuntergang.

Im Kouchibouguac Natioanalpark fanden wir unseren nächsten Übernachtungsplatz, welcher bekannt für die Vogelbeobachtung ist. Viele verschiedene Vögel haben wir zwar nicht gesehen, ob dies an den zwei komischen bunten Vögel lag, welche sich bei dem nebeligen Wetter aus ihrem Nest wagten, und den Strand unsicher machten?

Aber wie es so mit komischen Vögel ist, warteten wir, bis der Regen vorbei war und fuhren bei sonnigem Wetter wieder weiter. Wir hatten ja noch das Ziel einen Hummer zu verspeisen. Shediac sei anscheinend bekannt für ihre Hummerspezialität und es sei jetzt auch gerade Saison. Also nichts wie hin. Das Touristen Zentrum wurde von einem riesigen Hummer bewacht. Touristen sahen wir keine! Hat dieser alle Touristen verspeist, welche einen seiner Kollegen gegessen hatten? An der Grösse könnte dies gut sein. Und es ging nicht lange, da packte er uns zwei mit seinen Zangen, ob dies wohl eine Warnung war?

Als wir dann im Restaurant waren, bestellte Daniel, der Feigling, ein Steak und ich, die Mutige, einen Hummer. Eine Kunst war es ja schon, dieses Tier zu zerlegen und zu essen…

Hurra, wir sind entkommen! Zum Glück war der grosse dicke Hummer am Schlafen und wir konnten uns lebend aus der Stadt schleichen. Unser nächstes Ziel. Bay of Fundy.

Bay of Fundy ist bekannt für die extremen Gezeitenunterschiede und somit machten wir uns bei schönstem Wetter mit anderen, um diese Zeit wenigen, aber meist europäischen Touristen, welche mit ihrer Sprache, Deutsch, gut auszumachen waren, auf, dieses Naturspektakel zu bewundern. Wir schlenderten der Küste entlang und es war schon eindrücklich, diese Felsen zu Fuss zu umrunden, mit dem Wissen, dass die selben Felsen bei Flut mit dem Kajak umfahren werden können. Für dieses Unternehmen war es uns aber definitiv zu kalt – und, wir hatten ja noch eine andere Wasserüberquerung vor uns … die 13 Kilometer lange Confederation Brücke nach Prince Edward Island.