Nach dem Trubel in Tikal und dem Wissen des Trubels in den verschiedenen Städten wegen den Osterzeremonien beschlossen wir  einen ruhigen Ort aufzusuchen und die Ostern in Ruhe zu geniessen und uns unseren Berichten und Fotos zu widmen. Mit dieser Idee fuhren wir auf die Finca Ixobel. Wir fühlten uns sofort wohl. Unsere neuen Gastgeber warnten uns aber sogleich vor dem Ostertrubel. Es werden täglich bis zu 90 Gäste erwartet und man entschuldigte sich schon vorab bei uns für die Unruhe. Also doch nichts mit unserer?

Und tatsächlich, gegen den späteren Nachmittag kamen etliche Guatemalteken und zogen in die Cabañas ein und stellten Zelte auf. Wir staunten manchmal nicht schlecht, wie viele Leute in einem Cabaña Platz fanden, welche wir wohl gerade mal für zwei gebucht hätten. Wie die Einheimischen zu acht in diesem kleinen Raum bei den warmen Temperaturen schlaffen konnten, bleibt für uns immer noch ein Rätsel. Aber man sah dabei die Herzlichkeit, wie solche Familien zusammenlebten und zusammen lachten. Und der vorgewarnte Lärm zeigte sich nur darin, dass sich die Familien über drei bis vier Generationen herzlich lachend unterhielten, meist zusammensitzend bei einem grossen Festmahl.

Und um zehn Uhr abends war es dann fast schlagartig still, wären da nicht vier Schweizer die sich auf dem Campingplatz per Zufall getroffen haben. Brigitte und Kasper, seit ein paar Jahren mit ihrem Reise-Lastwagen unterwegs, suchten hier auf der Finca ebenfalls etwas Ruhe. So gab es viel zu erzählen und dabei wurden die Abende länger. Vor allem als am Tage darauf noch das Veloreisepaar, Angela und Philipp aus Lörrach, welche wir bereits in Tikal kennen gelernt haben, auf den Platz fuhren, waren die deutschsprachigen die letzten, die die Nachtruhe einhielten. Somit wurden wohl die Einheimischen von unserem Gastgeber gewarnt, dass es abends etwas lauter sein würde. Zu unserer Verteidigung will ich aber dazu sagen, dass wir auf keinen Fall so laut waren wie gewisse Insekten die Abends und Morgens Ohrenbetäubend die Luft erfüllten.

So vergingen fünf warme, sonnige Tage mit vielen schönen Gesprächsstunden, gemeinsamen Nachtessen, relaxtem zusammensitzen und geniessen der Osterferien. Und letzteres sogar mit Ostereiern: Nochmals vielen Dank Brigitte!

So sind wir alles andere als enttäuscht, dass wir den Ostern nicht entfliehen konnten. Allerdings blieb die vorgehabte Arbeit dabei weitgehend liegen. Aber wir werden dies selbstverständlich bei nächster Gelegenheit, zum Beispiel an einem kalten Regentag, nachholen. Was allerdings etwas länger dauern könnte, als dies in Schweiz der Fall sein würde! Habt also bitte etwas Geduld mit uns zwei armen gestressten Reisenden, welche in dieser heissen Sonne leiden müssen!