Wie erwartet und wie gewohnt stiegen wir in Sitzschlafposition gekrümmter Haltung pünktlich in Hamburg aus dem Flugzeug. Die schlaflosen Stunden habe ich sinnvoll mit wissenschaftlicher Weiterbildung genutzt. Ich habe alle zur Verfügung stehenden Serien von ‚The Big Bang Theory‘ angesehen. Leider waren diese alle wohl etwas Fehlerhaft unter Comedy Filmen eingeordnet. Aber zum Glück war das die einzige technische Panne auf diesem Flug.

Jedenfalls sind wir nach all den Lehrstunden todmüde in unsrem Hotel City House angekommen und mussten da in zwei erstaunte und fragende Augen sehen, als wir von einer Reservation sprachen. Nach unserem Vorweisen der Rückbestätigung dieser Reservation wurde das freundliche und sehr hilfsbereite Lächeln noch etwas mehr von Entschuldigung erfüllt und uns wurde sofort das letzte freie Zimmer gegeben. Nach dem Betreten von diesem waren wir sofort nicht mehr wirklich enttäuscht. Wau! war das Zimmer schön. Leider vielen unsere vom vielen Lernfernsehen ermüdeten Augen zu schnell zu, womit das auskosten des Zimmers auf einen zukünftigen Aufenthalt verschoben werden musste.

Das Ausgeschlafen zu sein kam uns am nächsten Tag entgegen. All die Grenzübergänge, all die Administration die wir in den letzten 19 Monaten gemeistert haben, waren ein optimales Training für das Auslösen unseres Defenders am Freihafen von Hamburg. Leider waren hier keine Helfer wie an den Grenzübergängen in Mittelamerika. Die wären wohl jeden Euro wert gewesen. Aber zum Glück bekamen wir eine sehr gute Beschreibung von der Firma Seabridge für das Vorgehen hier und die vielen sehr hilfsbereiten mitwartenden Berufschauffeure teilten ihr über die so oft durchlebten, bzw. überlebten Erfahrungen mit uns. Angeschrieben war hier nicht gerade viel und das Fragen hier nicht angesagt waren, habe ich schnell gelernt und auch das Warten nur aufseiten der Anstehenden zumutbar ist, bzw. das von denen kein normales Schritttempo akzeptiert wird, sondern mind. ein 100 Meter Sprint Geschwindigkeit erwartet wird. Zweitens habe ich gelernt, als meine gezogene Schalternummer schon ungültig erklärt wurde, Sekunden nach dem diese auf der Anzeige erschien. Was wohl auch der Grund ist, wieso im Warteraum keiner sich hinsetzt, sondern in Startposition in der Nähe des Ausgangs steht. Aber sportlich wie ich bin, habe ich den Sprint mit der zweiten Nummer erfolgreich hinter mich gebracht. Allerdings kam meine Sportlichkeit am übernächsten Aufgabenposten wohl nicht wirklich gut an. Da erschien ich wohl doch etwas zu früh, so kam ich doch noch dazu um die ersten Buchstaben von ‚Hallo‘ zu sagen, bevor der Mann hinter dem Schalter mit dem klarem gefestigtem Wort ‚Pause‘, diesen sogleich geschlossen hat. Naja das Wetter war zwar kühl aber trocken, da kann man schon eine gute halbe Stunde die Landschaft betrachten.

Aber kürzen wir das ganze ab und kommen gleich zum Resultat unserer Endprüfung: wir haben bestanden! Und als Belohnung durften wir  unseren treuen Freund glücklich in seiner vollen Pracht und Stärke wieder begrüssen und in die letzten Kilometer unserer Morgenfahrt Richtung Heimat starten.