Heute hatten wir bei durchzogenem Wetter unsere erste Spanisch Stunde. Anscheinend stellte ich mich auch nicht so schlimm an, denn unser Lehrer, Jaziel, ein Student aus Xalapa, war bereit uns weitere Stunden zu geben. Bereits mit einigen gelernten Spanischen Worten ging es von Xalapa wieder zurück in unser gemütliches Cabaña, wo uns leider keine schöne Überraschung empfang…

Schon als wir die Türe öffneten, viel uns die Unordnung auf. Die Schuhe standen nicht mehr am selben Ort und auch einiges unseres Werkzeuges und verschiedenste Ladekabel von Fotoapparat und Laptop lagen auf dem Boden. Schnell wurde uns klar, dass auch wir jetzt die Erfahrung eines Einbruchs mitmachen mussten. Aber zum Glück wurde uns schnell klar, dass zwar einiges weggekommen ist, aber nichts, was unsere weitere Reise zu sehr beeinflussen wird. Was uns am meisten reut, ist unser Schweizer Flachmann mit den passenden Zinnbechern, die uns bis anhin auf all unseren Bergtouren begleiteten und uns jeweils einen heimatlichen Gipfel-Prost bescherten. Mit was der Einbrecher den Flachmann auffüllen möchte, wurde uns nicht klar. Hat er doch nur Saft und Süssgetränke aus dem Kühlschrank mitgenommen. Das Bier, Wein und Grappa interessierte ihn nicht. Aber die aufmunternden Worte von Sara, die Schwester von Yvonne, dass wir den Schweizer Flachmann nun durch einen mexikanischen Dickmann ersetzen sollen hat uns ein wenig über unseren Verlust getröstet. Auch ihre Bemerkung, dass wir Glück hatten, dass dies in Mexico passiert sei. Ein Schweizer Einbrecher hätte sich mit den gestohlenen Gegenständen sicherlich nicht begnügt, da wären sicherlich auch all die teuren Sportkleider etc. gestohlen worden. Was auch klar aufzeigt, dass ein solcher Einbruch überall hätte passieren können und nicht direkt mit Mexico zu tun hat.

Dennoch fühlten wir uns in diesem Cabaña nicht mehr richtig wohl. Unsere tollen Gastgeber gaben uns am nächsten Tag auch sofort ein anderes Cabaña, welches näher zu ihrem Haus stand und somit überwacht ist.

In den folgenden Tagen lernten wir eine weitere Seite von Mexico kennen. Wie macht man hier eine Einbruchsanzeige? Franziska und Juan Louis waren uns hier sehr behilflich, aber schnell wurde uns klar, dass wir hier Tage investieren müssen um was schriftliches zu erhalten, wenn überhaupt. Denn normalerweise bekommt man keine schriftlichen Unterlagen von der Polizei. Nach einigen Stunden Abklärung haben wir das Unternehmen ‚Anzeige‘ auf Eis gelegt und hoffen auf das Verständnis unserer Versicherung zuhause. Unsere Nerven sind uns schon nach diesen paar Stunden dankbar, dass wir die Zeit hier lieber auf eine andere Art verbringen…