Nach den vielen Nächten alleine in der Wildnis fand das Menschenpärchen einen Nachtplatz, an welchem auch andere Menschenwesen in ihren Stoff-Häuser ihre Nachtruhe aufsuchten. Das Menschenpärchen freute sich richtig auf diese Nacht, endlich schlafen ohne immer zu auf Geräusche hören zu müssen, damit man die bösen wilden Tiere auch sicher kommen hört. Was sie getan hätten, wenn sie tatsächlich was gehört hätten, weiss wohl niemand. Wahrscheinlich hätten sie was gemacht, was Menschenwesen im Normalfall nur in einem kleinen abgeschlossenen Örtchen machen. Ob dieses Vorgehen, bzw. die duftenden Folgen davon, die grossen Tiere vertrieben hätte, ist eher fragwürdig. Jedenfalls für diese Nacht fühlten sie sich sicher. Schliesslich schläft das Menschenpärchen in einem grossen festen Haus auf Räder und die Nachbarn sind in ihren Stoff-Häuser am Boden und somit eine viel einfachere Beute für den hungrigen Bären. So gingen die beiden abends entspannt unter ihre kuschelige Schlafdecke.

Am nächsten Morgen, nach einer tief durchgeschlafenen Nacht, stand das Menschenweibchen auf, um ihrem Menschenmännchen ein Kaffee zu machen als sie laut von sich gab: „Wer hat von meinem Haushaltspapier genommen?!“ Das Menschenmännchen noch im Halbschlaf, dreht sich nur kopfschüttelnd um, um noch etwas weiter friedlich zu dösen. Auch auf die Frage: „Wer hat all meine Nüsse gegessen?!“ reagierte das Menschenmännchen immer noch nicht.  Als das Menschenweibchen dann aber fragte: „Wer hat an den Chrömli geknabbert ?!“ , da war das Menschenmännchen sofort wach und nur Sekunden später aus dem Bett. Und tatsächlich, da hatte doch jemand die Frechheit von seinen Chrömli zu naschen. Was das Menschenmännchen schon recht ärgerte. Aber als es dann auf seinem Fahrersitz die kleinen Überreste entdeckte, welche entstehen, wenn man gegessen und verdaut hat (oder wenn man einem grossen wilden Bären gegenüber steht), dann war es definitiv vorbei mit dem ruhigen Morgen. Und mit dem Hinterlassen dieser Nachverdauungsresten ist der Gejagte schnell identifiziert. Wie bereits bekannt, ist das Menschenmännchen alles andere als ein Feind von Micky Maus‘s Freunde, aber diesmal ging einer von denen zu weit.

Ohne  Frühstück machte sich das Menschenpärchen daran alles aus ihrem rollenden Zuhause auszuräumen. Die vorbeigehenden anderen Menschenwesen schauten nur komisch rüber und vermuteten wohl einen Frühlingsputz, auch wenn es schon August ist. Das Menschenmännchen hat sich einst so viel Mühe gemacht auch jeden einzelnen Winkel ihres mobilen Daheimes auszunützen, was in diesem Fall aber alles andere als von Vorteil war.

Eine gute Stunde später, eine grosses Auslegeordnung um das Menschenzuhause , aber immer noch keine Spur von dem Dieb. Ratlos blieb den beiden nichts andres übrig als alles wieder einzupacken. Wobei sich dabei öfters die Frage stellte, wie all das vorher Platz hatte.

In der folgenden Nacht kam das Menschenpärchen kaum zum Schlaf. Diesmal horchten sie nicht nach den Geräuschen von draussen, sondern sie spitzten die Ohren nach leisen genüsslichen Schmatzgeräuschen. Und dabei fragten sie sich ständig, was eigentlich die ganzen Warnschilder betreffend den herzigen Kuschelbären sollen, anstatt Schilder aufzustellen, welche auf die Gefahren der kleinen gefrässigen Mäuse hinweisen!