Tequila der Kaktusschnaps aus Mexiko ist doch allen bekannt. Aber wer war schon in Tequila und hat zugesehen wie Tequila gemacht wird?

Nach dem wir unseren Dickmann regelmässig mit Tequila aufgefüllt haben, und er in der Zwischenzeit wieder leer war, war es für uns an der Zeit auch die Fabrikation in Tequila zu besuchen. Nichts einfacher als das, dachten wir, aber wie kommen wir denn ins Zentrum – Wegweiser, Baustelle, Umfahrung und wir stehen wieder an derselben Kreuzung. Wir nehmen nochmals einen Anlauf und finden tatsächlich den Durchschlupf ins Zentrum. Mit dem Defender fuhren wir, wie üblich einmal um den Zócalo und schon wurden wir von Touristenführer abgefangen, welche uns Hotel anboten. So gingen wir dann auf Hotelsuche. Das empfohlene Hotel war gross, teuer und die Zimmer ohne Fenster. Wir versuchten den Preis zu drücken, da wir ja die einzigen Gäste wären. Aber nichts zu machen.

So fuhren wir wieder ins Zentrum, dieses Mal wussten wir den Weg und kaum beim Zócalo angelangt, bot wieder ein Touristenführer uns seine Dienstleistung an. Mit seinem Fahrrad fuhr er vor uns her und wir tuckerten im Schritttempo hinterher. Einmal rund um den Zócalo und wir kamen genau fünf Meter vor der Stelle, wo uns der Touristenführer begegnete wieder zum Stehen. Aber anscheinend ist dies in Tequila normal, dass man mindestens einmal um den Zócalo fährt, bevor man am gewünschten Ort hält. Das Hotel San Franzisco ist ein gemütliches, familiäres kleines Hotel und wir fühlten uns sofort wohl. Noch ein Abstellplatz für den Defender und alles war gebucht.

Im Zimmer schauten wir aus dem Fenster und direkt auf den Platz, wo links und rechts eine Kirche war. Da wussten wir noch nicht, dass dieses Fenster noch unser Kino wurde, denn auf diesem Platz lief einfach alles ab: Hochzeit, Markt, Verkauf, Restaurant, junge Radfahrer mit BMX-Räder und vieles mehr.

Am Morgen stopften wir uns mit Pancakes voll, packten unseren Rucksack und unseren kleinen pelzigen Grappa (Kuscheltier und einer unserer Reisegefährte) und machten uns auf die Tequila-Tour. Mit einem Transport wurden wir zur Tequila Fabrikation Cofradi chauffiert. Es lag ein spezieller Duft in der Luft um nicht zu sagen, es riecht nach Tequila. Wir hatten dort eine private Führung durch die ganze Fabrik und zusätzlich noch durch die Töpferei. Wir waren fasziniert und der Duft von Tequila begleitete uns in den Degustationskeller. Dort wurde dann der edle Tropfen degustiert und uns schmeckte natürlich dieser Tequila am besten, welcher Carlos Santana gewidmet war. Anscheinend ist er Teilhaber dieser Firma und wir müssen wirklich gestehen, er hat einen sehr guten Geschmack. Natürlich durfte unser Grappa auch Tequila probieren und war an diesem Tag im siebten Stofftierhimmel.

Zurück in Tequila gab es dann noch eine Stadtbesichtigung in einer fahrenden Tequilaflasche wo wir eine alte stillgelegte Fabrik besichtigen durften. Auch hier waren wir die einzigen Gäste und genossen dieses Privileg. Dass es anders sein könnte erfuhren wir dann am nächsten Tag.

Wie es sich gehört, wollten wir auch die bekannte Tequila Fabrik in der Stadt besuchen. Wie am Vortag abgemacht standen wir um 11 Uhr da. Eine grosse englischsprechende Gruppe wurde gerade begrüsst und wir könnten uns einfach ihnen anschliessen. Für diesen Preis mit 50 anderen, da sehen und hören wir ja nichts, das war es uns nicht wert.

Unschlüssig was wir jetzt tun mochten, schlenderten wir über den Zócalo und wurden von, genau, einem Touristenführer angesprochen. Wir teilten ihm kurz unsere Endtäuschung mit und nach kurzem Überlegen, bot er uns eine Privattour mit Agavenfeld und kleiner Tequilafabrik an. Wir sagten sofort zu und kamen so zu einer speziellen Tequilaführung. Denn unser Tourguide arbeitete einige Jahre selber in dieser Tequila Fabrik und kannte somit alles und hatte entsprechend auch vieles tolles zu erzählen.

Und weil es so schön war, verlängerten wir nochmals eine Nacht und besuchten am folgenden Tag mit unserem privaten Führer eine Opal Miene. Ohne Helme wurde in der Steingrube im Tagbau nach Opal gesucht. Für uns unvorstellbar wie dort gearbeitet wird. Zufrieden zeigten sie uns alles und hofften, dass wir ihnen Glück bringen werden. Das Glück war klein und ein kleiner Opal wurde gefunden und uns mit Stolz gezeigt. Unser privater Guide führte uns dann zu einer sympathischen mexikanischen Familie, wo wir zu einer speziellen Mahlzeit aus Milch und Käse eingeladen wurden.

Unseren letzten Abend in Tequila genossen wir nochmals in vollen Zügen. Schlenderten durch Tequila, in der Zwischenzeit kannten wir jede Strasse in diesem kleinen Ort, hatten nochmals Kino von unserem Hotelfenster auf den Zócalo und genossen unseren letzten Tequila in Tequila. Dass wir uns mit Tequila eingedeckt haben, müssen wir hier glaub nicht erwähnen.