Die Utah Karte zeigte auf den ersten Kilometer eigentlich nur eine grosse weisse Landschaft, was uns denken liess, dass nun die herrliche Landschaft zu Ende sei. Aber ganz im Gegenteil, auch hier konnten wir uns kaum satt sehen und stoppten bei jedem Aussichtspunkt. Was uns beinahe vergessen liess, dass es hier schon sehr früh dunkel wird. Das heisst, um sieben Uhr abends beginnt die Stirnlampen-Zeit. Kurz bevor die Sonne unterging fuhren wir in Green River ein und suchten den KOA Campingplatz auf. Beim Einchecken erzählten wir von unseren Eindrücken der letzten Kilometer, worauf wir tolle Tipps betreffend San Rafael Reef erhielten. Womit unser Entschluss gefallen ist, dass Moab noch ein wenig warten muss und wir am nächsten Tag wieder ein paar Kilometer zurückfahren werden. Der Sonnenuntergang liess es uns nicht nehmen unser erstes Bad in Swimmingpool des Campingplatzes zu nehmen.

Bevor es am nächsten Morgen auf die Weiterfahrt ging, wollte Yvonne bei einem Händler am Strassenrand Melonenschnitze kaufen. Etwas enttäuscht nahm sie zur Kenntnis, dass es nur ganze Melonen zu kaufen gab. Die Erklärung kam von selbst, als sie die ganze Melone bezahlte: 35 Cents. Das Schnitze Schneiden wäre da wohl teurer gekommen als die Melone selbst.

So ging es auf dem Highway 70 ein paar Kilometer zurück bis zum  Highway 24 Richtung Goblin Valley State Park. Kurz vor dem Parkeingang geht eine Strasse Richtung Little Wild Horse. Entlang dieser Strasse gehen verschiedene kleine Naturstrassen weg, an welchen man offiziell frei Campieren darf. Womit unser nächstes traumhaftes Nachtlager gefunden war. Wir staunen immer wieder wie sauber diese inoffiziellen Campingplätze sind. Auch auf den Trails sieht man praktisch keine Abfälle. Da muss man den Amerikaner und auch den Canadier, da war es nicht anders, ein Kompliment machen. Wobei ein Fehler hatte unser Nachtruhe Platz dann doch noch. Da war doch tatsächlich ein Nachbar in Feldstecher-Nähe zu sehen!

Aber die Nachtruhe musste zuerst verdient werden. So machten wir uns auf den Little Wild Horse Creek zu durchwandern, bzw. uns durchzuzwängen  …  Danach schmeckte die ‚teure‘ Melone noch viel genüsslicher und das Bier bei der nächtlichen Aussicht löschte den letzten Durst.

Am nächsten Morgen ging es auf Naturstrassen zurück nach Green River, auf welcher wir zwei komischen Gestalten antrafen: ob es die Hitze war, die mich veranlasste, den einsam auf der Strasse liegenden Besen aufzunehmen um die Strasse zu reinigen oder ob mich die Hexe, die auf ihrem Besen vorbeiflog, mich verzauberte, ist schwer zu sagen. Unser Defender war jedenfalls dankbar, dass er ein paar Meter auf ‚staubfreier‘ Strasse fahren durfte.