Mit Blitz, Donner und einer Kaltfront begrüsste uns die Bikestadt Moab. Dass diese Kaltfront auch seine gute Seite hatte, merkten wir erst beim Fotografieren: die Schneeberge im Hintergrund gaben den Bildern das gewisse etwas. Aber zuerst mussten wir uns in Moab zurechtfinden und Kartenmaterial besorgen. Somit kam uns das schlechte Wetter gerade zugute um Moab zu erkunden. Da erfuhren wir, dass dieses Wochenende die Outerbike stattfindet, an welcher verschiedene Bikehersteller, darunter Giant, ihre neuen Bikes zeigen und zum Testen zur Verfügung stellen. Wenn das kein gutes Timing ist!

Somit nisteten wir uns im Canyonland Campcround, in der City, gegenüber der Brewery, welches unser Stammlokal wurde, für eine längere Zeit ein. Wenn es abends und morgens nur nicht so kalt wäre. Am nächsten Tag erkundigten wir die ersten Biketrails in Moab. Typisch schweizerisch machten wir zuerst einen Giggle, das heisst einfache Runde, um uns mit dem Gelände und der Orientierung zurecht zu finden. Dabei entdeckten wir ein tolles Trailsystem, welches sogar ein Classiker war. Die nächsten zwei Tage bikten wir auf diesem Trail und freuten uns über die baumfreien, flüssigen und abwechslungsreichen Trails.  Anschliessend fuhren wir dann in das Gelände der Outerbikes, damit ich mal ein Giant Lady testen konnte. Aber anscheinend gibt es viele ‚Ladys‘, die denselben Gedanken haben. Sei es nur um zu sagen, ich bin Giant gesessen. So wurde es leider nichts aus der Testfahrt.

Auf dem Campingplatz machten wir mit einem deutschen Ehepaar Bekanntschaft, welche froh um Daniels Lastwagenmechanikererfahrung waren. Wir verbrachten mit ihnen einige gemütliche Bierstunden. Dass wir gerne Bier trinken (ja ihr hört richtig, auch ich geniesse mittlerweile das kühle Nass) oder dass Daniel Lastwagenmechaniker war, kam noch einem anderen Paar zu Ohren, welche froh um Daniels Diagnose waren. Somit hoffen wir, dass sich die Diagnose bestätigt hat und das Reisegefährt wieder tüchtig für die nächsten Reisemailen ist. Da ihr jetzt denkt, wir trinken nur Bier, obwohl dies auch vernichtet werden muss, können wir euch getrost vom Gegenteil überzeugen. Es gibt Tage, da waren wir um jeden Wassertropfen froh.

Slick Rock, ist ein Muss und somit fuhren auch wir diese Trails ab. Wie es sich für Hardcore Biker gehört, starteten wir in Moab und waren schon eingefahren, als es auf die Felsen ging. Es ist schon speziell auf diesem Stein zu fahren und es hält. Daniel hat jede Steigung gemeistert, und war sie noch so Steil. Mich hat mein Stahlross abgeworfen und bei einem Misstritt schwoll mein Fussgelenk wieder einmal an. Aber zum Glück realisierte ich dies erst am Abend. Was ich aber sofort realisierte und am eigenen Körper spürte, war, dass der Stein härter ist als mein Ellbogen und die neu gekauften Schoner nichts im Rucksack nutzten. Also werden die gelben Dinger montiert und verschonten uns in Zukunft von solchen Blessuren und Schürfungen.

Nach diesem Tag machten wir einen Ruhetag und fuhren in den Arches Nationalpark um die verschiedenen Felsformationen und Felsbögen anzuschauen und das berühmte Nummernschild, Delice Arches, von Utah zu fotografieren (schmückt alle Utah Autonummern).

Nach einem weiteren Ruhetag ging es dann wieder auf das Bike und wir fuhren den Amasa Back Trail. Dieser Trail ist eigentlich ein Jeeptrail und wir konnten uns nicht vorstellen, dass ein Jeep diese Passagen fahren kann, bis wir es mit eigenen Augen gesehen haben. Der gegenseitige Respekt und Bewunderung führt zur Rücksichtsname und tollen Begegnungen auf den Trails.

Für den Magnificent Seven mit den 3 Loops benötigten wir einen Shuttle von der Stadt. Dieser Trail war ein Genuss, aber wie es so ist, hatten wir nicht genug und was da einem passiert, könnt ihr im „Ausschnitt aus dem Morgenfahrt-Reisetagebuch“ lesen.

Das Zückerchen hielten wir uns für den Schluss auf. Den Porcupine Rim, das Highlight von Moab. Auch hier starteten wir von Moab. Weshalb dies die wenigsten machten, erfuhren wir dann auf dem Trail. Denn die Meisten waren im zweiten schönen Trailabschnitt so kaputt, dass sie den Aufstieg gar nicht geschafft hätten. Überhaupt war es spannend die vielen Biker mit ihren grossen Federwegen zu beobachten. Es hatte schon viele komische Käutze auf diesem Trail. Aber es hatte auch grosse Könner, welche ihr Bike und das Gelände mehr als im Griff hatten und uns eine Kostprobe von  ihrem Können zeigten.

Dann kam unser letzter Tag, unser letztes Bier, welches eine Margaritha war und der letzte abendliche Gang durch das warme Moab.

Am Morgen unserer Abfahrt noch das Bike vom Service holen, die letzten Souvenirs kaufen und ja, das hätte ich fast noch vergessen: Ladys, um tolle Bikeshorts zu kaufen, müsst ihr nicht nach Moab fahren. Die Offroader haben meine Bikeshorts vom Velo Plus gesehen und wollten wissen wo ich diese coolen Bikeshorts gekauft habe, tja us dr Schwyz! Also mittlerweile haben wir in der Schweiz auch tolle Kleider. Aber um diese Trails zu fahren lohnt es sich halt doch nach Moab zu fahren.