Nach dem wir uns auf der Finca Ixobel ausgeruht hatten, ging es zuerst an den Lago Izabel, wo wir bei den „heissen Wasserfällen“ uns für die staubige Route nach Antigua nochmals richtig ‚erfrischten‘. Mit den Einheimischen zusammen genossen wir den Schatten und das gegen 30°C „kühle“ Nass.

Gestärkt und erfrischt, mit einer kalten Dusche, ging es dann am folgenden Tag über die staubige, schmale und steile Strasse nach Coban. Einen ganzen Tag brauchten wir für diese 150 Kilometer. Aber das Fahren machte nicht nur dem Defender, sondern auch mir Spass. Als es dann aber sehr steil und ruppig hoch ging, sprang mein Herz mit dem Defender den Hang hoch und nur das Anspornen von Daniel ‚gib Gas‘, trieb uns beide zur Höchstleistung an. Anschliessend wurde ich dann fast übermütig und genoss immer mehr diese interessante und abwechslungsreiche holper Strasse.

Dann noch den letzten steilen Anstieg und wir sahen schon den Asphalt. Doch unser Defender hatte kaum noch Kraft und schnaufte die letzten Meter hoch. Auf dem Asphalt mussten wir den Defender beinahe schieben, so langsam bewegte er sich die asphaltierte Strasse hoch. Daniel vermutete, dass der Dieselfilter verstopft sei. Kein Wunder, unser Defender musste so viel Staub schlucken, dass man ihn schon davon befreien muss. (Anmerkung des unter das Auto Krichenden: allerdings hat dies wohl eher mit dem nicht immer sauberen Diesel zu tun, den unser Defender zu Schlucken bekommt und selber Schuld wenn man den Filter beim Service noch nicht ersetzen wollte!) Kurz entschlossen parkierte Daniel unseren Defender am Strassenrand und in nur 10 Minuten hatte unser Defender einen neuen Vorfilter.

Mit neuen Kräften ging es dann auf der schönen geraden aber steilen Asphaltstrasse nach Coban, wo wir mitten in der Stadt, in einem Park ruhig campieren durften. Dass es hier auch Krokodile gibt, haben wir kaum geglaubt, aber als es dann in der Nacht zu regnen begann und die Pfützen mit Wasser gefüllt wurden, schauten wir zuerst genauer hin ob da nicht etwa doch Krokodile unseren Defender umzingelten.

Der Regen begleitete uns am Morgen, aber wir kamen auf der asphaltierten Strasse gut voran. Die Sonne vertrieb dann die letzten Regenwolken und nach dem wir einmal mehr den Ausgang vom Dorf gefunden hatten, fanden wir uns auf einer schmalen nicht asphaltierten Strasse wieder. Wir waren ein wenig überrascht, denn auf der Karte war diese Strasse als asphaltiert angegeben. Aber uns und dem Defender machte dies ja nichts aus, im Gegenteil, wir genossen wieder die schöne abwechslungseiche Strasse durch die Berge und Dörfer. Ein Polizeiauto, beladen mit Taxigästen auf dem Pickup kreuzte uns und alle lachten und winkten uns freudig zu. Anscheinend gab es über diese holprige Piste keinen Taxi- und Busbetrieb. Also auch in Guatemala ist die Polizei dein Freund und Helfer.

Dann kamen wir plötzlich in ein gepflegtes sauberes Dorf und da eine breite Piste und neuer Asphalt. Überrascht genossen wir auch diese Strasse, vor allem weil gemäss unserer Strassenkarte diese nicht asphaltiert sein sollte. Zwar litt auch diese neue Strasse schon wieder an Krankheiten. Der Regen hat bereits wieder am Asphalt geraffelt und die defekten Stellen und Löcher wurden sofort repariert, bzw. versucht aufzufüllen. An eben einer solchen Baustelle, welche ein wenig eng war, kamen uns zwei Kinder entgegen. Das ältere Mädchen zog ihre kleinere Schwester über die gefährliche Baustelle. Als Daniel wartete und ihr winkte, sie sollen ruhig kommen,  bedankte sich das Mädchen, erstaunt über so viel Rücksichtnahme von einem Autofahrer, mit einem herzigen „Muchos Grazias Señor“. Mit dieser freundlichen Stimme in unseren Ohren fuhren wir in Antigua ein.